Gotteshaus in neuem Glanz

Von Josef Holthoff

Welver. In neuem Glanz erstrahlt jetzt wieder die Evangelische St.-Albanus-und-Cyriakus-Kirche in Welver und wurde mit einem Festgottesdienst kurz vor Weihnachten wieder eingeweiht. Äußerlich ist dem sakralen Gebäude die Verjüngungskur kaum anzusehen, im Inneren und verborgen unter dem Dach wurden jedoch umfangreiche Arbeiten durchgeführt.

Notwendig wurden die Arbeiten, als festgestellt wurde, dass sich die im Jahr 1733 erbaute Möller-Orgel durch Schwingungen im Fußboden immer wieder verstellte. Ein Sachverständiger und Gutachter stellten daraufhin fest, dass der Fußboden der Empore mitschwingt. Die Empore ist bei einem früheren Umbau um 3,5 Meter in das Kirchenschiff hinein verlängert worden, dort sollte die Orgel im rückwärtigen Bereich ihren neuen Platz finden, musste aber aufgrund falscher Berechnungen weiter in Richtung Altar aufgestellt werden.

Außerdem war im rückwärtigen Kirchenschiff ein großer Bereich an den Wänden mit Schimmel sichtbar. Die Belüftung reichte über die Jahre nicht aus. Ende April 2022 begannen dann die Vorbereitungen für die Renovierung im Innenbereich, die sich bis Dezember 2023 hinzogen. Aus dem Kirchenschiff wurden alle Bänke in eine Scheune in Scheidingen ausgelagert. Kanzel, Altar und Orgel wurden eingehaust, wie das Einpacken der sakralen Gegenstände heißt, um sie während der Umbauphase vor Staub und Verschmutzungen zu schützen.

Elektrische Leitungen wurden in Kabelkanäle verlegt, da künftig eine Bankheizung mit schneller, preiswerter und punktgenauer Wärme die Gottesdienstbesucher wärmen wird. Parallel dazu wurde die Vorderseite der Fassade eingerüstet, um die Schäden im Dachbereich zu sanieren. Zunächst wurde ein Zugang zum Dachraum geschaffen, so konnte die Decke der Kirche gesäubert, isoliert und begehbar gemacht werden.

Im Zuge eines für diese Kirche erstellten Lichtkonzeptes für die Beleuchtung des Altars und des Kirchenschiffs wurden neue Lampen installiert und Mikrofon-Lautsprecher- und Videoanlage überarbeitet. Anfang Juli 2023 wurden dann zusätzliche Schäden an der Holzkonstruktion, den sogenannten Fußpunkten festgestellt. Das sind die Stellen, an denen die Sparren des Hauptdachs an den Ringbalken angeschlossen sind. Durch die ungeplanten Kosten für die Querhausdächer entstand ein zusätzlicher Kostenaufwand von 70 000 Euro. Dadurch wird der Investitionsrahmen jetzt auf 460.000 Euro beziffert.

Mit einem Festgottesdienst, von Pfarrer Karl-Heinz Klapetz gehalten wurde, wurde nun die offizielle Einweihung der renovierten Kirche gefeiert, Musikalisch untermalt wurde dieser vom Chor Bella Cantate und den Posaunenchören aus Welver und Borgeln. Im Anschluss hat Bauingenieur Werner Lücke vom Architekturbüro Rohrberg in Lippstadt, der die Renovierung begleitet hat, den Verlauf der Umbauarbeiten erläutert. Eine Lichtbildpräsentation hat die Ausführungen unterstützet. Auch für das leibliche Wohl wurde gesorgt, frische Waffeln von den Teamern der Konfis, Kekse und heißer Kaffee liden die Gemeinde und alle interessierte zum Informieren und zu netten Gesprächen ein.