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Superintendent ruft zu Sachlichkeit auf

18.7.2025

Diskussion um Schwangerschaftsabbruch eignet sich nicht für konfessionellen Kulturkampf

Ruft zur Versachlichung der Diskussion um Schwangerschaftsabbrüche am Krankenhaus Lippstadt auf: Superintendent Dr. Manuel Schilling. Foto: Hans-Albert Limbrock
Ruft zur Versachlichung der Diskussion um Schwangerschaftsabbrüche am Krankenhaus Lippstadt auf: Superintendent Dr. Manuel Schilling. Foto: Hans-Albert Limbrock

Lippstadt. Dr. Manuel Schilling, Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Soest-Arnsberg, ruft zu Besonnenheit und zu einer Versachlichung in der hitzigen Debatte um Schwangerschaftsabbrüche im Christlichen Krankenhaus Lippstadt auf: „Das Thema eignet sich nicht, um zu polarisieren, die andere Seite zu diffamieren oder mit einfachen und verzerrenden Positionen an den Pranger zu stellen. Auch eignet es sich nicht für einen politischen Macht- oder konfessionellen Kulturkampf.“

 

Schilling betont, dass die Not der Frauen als allererstes im Blick stehen müsse: „Ich gehe davon aus, dass sich keine Frau einen Schwangerschaftsabbruch leicht macht. Deshalb darf keine Frau allein gelassen werden, wenn sie auf der Suche nach einer Lösung für ihre schwierige Situation ist. Denn nur gemeinsam mit der Frau können wir das Leben des ungeborenen Kindes schützen.“

 

Für die Evangelische Kirche sei dies daher eine Aufforderung, sich für diese Frauen einzusetzen und sie zu begleiten: „Jeder Fall ist einzigartig und jede Not besonders. Für mich als evangelischen Theologen bedeutet dies, dass ich Frauen, die einen Schwangerschaftsabbruch erwägen, ergebnisoffen begleite, sie auf ihrem Weg stütze; auch wenn dieser letztendlich zum Schwangerschaftsabbruch führt.“

 

Gleichzeitig erklärt der Superintendent, dass kein Arzt und kein Krankenhaus gezwungen werden können, einen Schwangerschaftsabbruch vorzunehmen. Ebenso dürfe aber auch kein Arzt an einem Abbruch gehindert werden, „der in dem gesetzlich festgelegten Rahmen unseres Landes durchgeführt werden kann.“

 

In Lippstadt habe sich die Evangelische Kirche im Fusionsprozess bei der Frage nach Schwangerschaftsabbrüchen die Position der Katholischen Kirche zu eigen gemacht: „Wir haben das unter anderem getan, um ein großes Krankenhaus in die Zukunft zu führen, die Gesundheitsversorgung einer ganzen Region sicherzustellen und über 2500 Arbeitsplätze zu erhalten.“ (Lim)

Die komplette Stellungnahme findet sich hier

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