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Emmausgang auf dem Elektroschiff
29.4.2025
Sunderner Kirchengemeinde begibt sich auf die Suche nach Orientierung

Der kirchliche Höhepunkt des Osterfestes in der Evangelischen Kirchengemeinde Sundern war auch in diesem Jahr wieder der Emmausgang auf „hoher See“. Pfarrer Martin Vogt hatte zusammen mit dem Vorbereitungsteam erneut auf die „MS Sorpesee“ geladen und nicht nur die Gemeinde war dem Aufruf gefolgt: Fahrgäste aus Sundern und umliegenden Städten sowie außerhalb der Evangelischen Gemeinde waren an Bord und genossen Ambiente und Inhalt des Gottesdienstes bei schönstem Sonnenschein. Sabine Lies, Monika Bauermeiser, Waltraud Scheffer, Iris Korn und Nicole Trabitz hatten Pfarrer Martin Vogt als Vorbereitungsteam unterstützt.
Kaum hatte das leise Elektroschiff, das jetzt seit drei Jahren auf dem See seine Runden dreht, den Anlieger verlassen, wurde das Unterdeck zum Kirchenraum: Konfirmanden zeigten Schilder und erinnerten damit an den Einfluss durch YouTube, WhatsApp und Co. – mit Lupe und Kompass suchten andere aus dem Vorbereitungsteam des Gottesdienstes nach dem richtigen Weg. Auf dem Stuhl hatte sich ein Fahrgast mit Benzinkanister niedergelassen und beklagte, dass sein Tank leer sei.
„Der Herr ist auferstanden“, brach Pfarrer Vogt das Schweigen – „Er ist wahrhaftig auferstanden“, antwortete die Gemeinde. Und während die Schilder wieder gesenkt wurden und Lupe sowie Kompass ihren Dienst getan hatten, erinnerte der Pfarrer vor seiner Gemeinde an die Geschichte vom Emmausgang und erklärte zum Anspiel durch die Konfirmanden eine aktuelle Frage: „Dinge, auf die man sich verlassen hat, brechen auf einmal weg“, so Vogt. Demgegenüber wolle der Emmausgang auf dem Schiff wirken und zur Sprache bringen, dass die Gläubigen nicht allein sind.
Was soll ich bloß glauben?
Schon in der Begrüßung hatte Pfarrer Martin Vogt erinnert, dass er diesen besonderen Gottesdienst – den Emmausgang auf dem Sorpesee – von seinem Vorgänger zum Amtsantritt übernommen habe und die beliebte Tradition gerne fortsetzte. Mit ausgewählten Liedern aus dem „lockeren Gottesdienst“, die Vogt selbst an der Gitarre begleitete, folgte ihm die gesamte Gemeinde und sang motiviert mit. Über Interesse an dieser Form des Emmausgangs konnte sich das Vorbereitungsteam wahrlich nicht beklagen – geschätzt rund 200 Gäste waren an Bord, um sich von den Gedanken zu Ostermontag inspirieren zu lassen.
„Zweifel“ und „Orientierung“ waren die Stichworte, mit denen sich Mitglieder des Vorbereitungsteams im Gespräch beschäftigten. Und auf die Frage „Was soll ich bloß glauben“, kam der Rat, dazu den Austausch mit anderen zu suchen. Und so ließ das Dreier-Gespräch alle Anwesenden an der berechtigten Kritik gegenüber den Nachrichten auf Social Media und an der Nachrichtenflut aus dem Internet teilhaben.
„Woran sollen sich die Jugendlichen orientieren?“ und „Wer sagt die Wahrheit?“ waren die Fragen. Und das man selbst Politikern nicht alles glauben könne, eine Feststellung. „Gott aber gibt Hilfe und Orientierung“, stellte Pfarrer Vogt daneben und sagte, dass er den Anwesenden die Botschaft von der Auferweckung Jesu erneut gerne anvertraut.
„Es verbindet uns, dass wir nicht auf alle Fragen Antworten haben“, sagte Pfarrer Vogt in der auf das Gespräch folgenden Predigt. Unsicherheit bei den Menschen sei kein Zeichen von Schwäche und der Glaube an Gott eben doch keine Zauberformel, die Menschen vor allem bewahren könne. Orientierung sei aus dem Glauben vorzufinden, und die Gemeinde wurde eingeladen, auf bereit liegenden Karten aufzuschreiben, wer oder was ihnen persönlich Orientierung gebe.
Dazu erinnerte Pfarrer Vogt an einen Werbespruch, der ihm aufgefallen sei: „Wer Ostern sucht, findet es bei Aldi.“ Aber die Christen suchten nach dem Inhalt der Botschaft und wollen sich nicht nur mit der Verpackung zufriedengeben, so Vogt zur Gemeinde. Die wichtige Botschaft sei, dass sich das Leben durchsetzt und der Tod nicht über das Leben siegreich sei – das, so Vogt, bleibe eine Orientierungshilfe. „Die Begegnung mit Jesus öffnet dafür neue Wege“, ermutigte der Pfarrer seine Gemeinde.
Erneut sang danach die bei den ihr bekannten Liedern wieder kräftig mit und hörte schließlich die Fürbitten, bei denen der Menschen gedacht wurde, die unter Ungerechtigkeit durch Krieg und Diktatoren leiden oder aus Krankheit und Ungewissheit traurig oder verzweifelt sind.
Schnell waren die 60 Minuten des Emmausgangs auf dem Wasser dann auch schon wieder vorbei, und mit dem Lied „Seid fröhlich in der Hoffnung“ wurde die Gemeinde in den Feiertag entlassen. Traditionell zum besonderen Emmausgang auch wieder mit einem Abschiedsgeschenk: Die Konfirmanden verteilten Segenskekse, deren Sprüche der Aufmunterung dienen sollten zum Ostergruß, den Pfarrer Martin Vogt noch jedem persönlich schenkte.
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