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Mit Tränen in den Augen
12.6.2025
Evangelische Kirche stellt sich mit Gottesdienst dem sensiblen Thema der sexualisierten Gewalt

Lippstadt. „… und Gottes Geist seufzt mit…“ lautete die Botschaft eines Gottesdienstes, der auf Initiative der Landeskirche in Kooperation mit dem Kirchenkreis Soest-Arnsberg und der Kirchengemeinde Lippstadt gestaltet wurde Im Mittelpunkt stand die Beschäftigung mit dem Thema „Sexualisierte Gewalt“.
Im Interview mit Julie Riede von der Öffentlichkeitsarbeit des Evangelischen Kirchenkreises Soest-Arnsberg gibt Superintendent Dr. Manuel Schilling Antworten auf die Frage zu den Hintergründen dieses Gottesdienstes.
Welche zentrale Botschaft soll der Gottesdienst für Betroffene von sexualisierter Gewalt vermitteln, und warum ist es Ihrer Meinung nach so wichtig, diese Art der Veranstaltung in der Kirche anzubieten?
Dr. Manuel Schilling: Gott sieht Dich, Gott steht auf Deiner Seite, wenn du sexualisierte Gewalt erfahren hast. Er will Dein Leid wenden. Die Kirche soll nach dem Willen Gottes ein sicherer Raum vor sexualisierter Gewalt sein. Sie ist es nicht gewesen. Sie will es werden.
Wie wurde der Gottesdienst speziell auf die Bedürfnisse und Sensibilitäten der Betroffenen ausgerichtet, um ihnen einen sicheren und unterstützenden Raum zu bieten?
Wir haben den Gottesdienst im Gespräch mit Betroffenen und Fachkräften aus dem Bereich der Präventionsarbeit entwickelt. Die Bibeltexte, Lieder und Gebete, sowie die Predigt natürlich waren besonders für dieses Thema ausgesucht und neu geschrieben worden. Vor allem die Einbeziehung von Menschen, die sexualisierte Gewalt erlitten haben, war eine neue, bewegende Erfahrung. Diakon i.R. Johannes Rudolph aus Bielefeld hat im Gottesdienst von seinem Weg als Betroffener in der Evangelischen Kirche berichtet. Das hat dem Gottesdienst eine besondere Tiefe gegeben. Eine geschulte Person stand während des ganzen Gottesdienstes für eventuelle seelsorgerliche Notfälle zur Verfügung. Wir haben es glücklicherweise nicht gebraucht.
Welches Gefühl hatten Sie während des Gottesdienstes? Wie war Ihr Eindruck der Stimmung?
Die Gottesdienstbesucherinnen und -Besucher haben konzentriert zugehört, waren offensichtlich angerührt und erschüttert. Im zweiten Teil des Gottesdienstes bestand die Gelegenheit eines „open spaces“. Die Menschen konnten zu verschiedenen Stationen im Kirchraum gehen, eine Kerze anzünden, ein Gebet aufschreiben, ein Kurzgespräch suchen, sich segnen lassen. Währenddessen spielte das Klavier ruhige Musik. Dieser Moment war stark. Ich war an der Segensstation. Vielen Menschen, denen ich die Hand auflegte, hatten Tränen in den Augen.
Wie sehen Sie die Wirkung eines solchen Gottesdienstes auf die Betroffenen sowie auf die Glaubensgemeinschaft – in diesem Fall die Kirchengemeinde Lippstadt?
Wie viel Menschen in Lippstadt an diesem Sonntag unmittelbar Betroffene waren, kann ich natürlich nicht sagen. Ich hatte den Eindruck, der Gottesdienst hat einen Damm gebrochen. Hinterher beim Kirchkaffee wurde noch angeregt diskutiert über ein Thema, das wir bisher auf diese Weise nicht in der Kirche behandelt hatten. Einer Vertreterin aus der Lippstädter Lokalpolitik kam mit uns ins Gespräch. Andere Betroffene, die leider verhindert waren, haben uns vorher geschrieben, dass sie sehr dankbar sind für diese Initiative.
Welche weiteren Schritte plant die Kirche, um Betroffenen von sexualisierter Gewalt langfristig Unterstützung und Gehör zu bieten? Wird das Format des Gottesdienstes wiederholt?
Ganz gewiss. Dieser Gottesdienst kann nur ein Anfang gewesen sein. Die Beteiligten am Gottesdienst haben alle gesagt, sie stehen für eine Neuauflage und Weiterentwicklung dieses Formates bereit. Unser Kirchenkreis hat ja noch sehr viel andere Kirchengemeinden, in denen dieses Thema genau so bedeutsam ist.
Am Buß- und Bettag, 19. November, gibt es um 18 Uhr in Marsberg eine Neuauflege dieses thematischen Gottesdienstes. Auch andere Kirchengemeinden werden sich dem Thema stellen. Die liturgischen Bausteine für den Gottesdienst stehen allen im Netz zur Verfügung
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