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Region sieht sich auf gutem Weg

10.7.2025

Zusammenschluss von Olsberg-Bestwig, Marsberg und Brilon tritt in entscheidende Phase ein

An einer Litfaßsäule konnten die Mitglieder aus den Arbeitskreisen Vorschläge für den neuen Namen notieren. Fotos: Hans-Albert Limbrock
An einer Litfaßsäule konnten die Mitglieder aus den Arbeitskreisen Vorschläge für den neuen Namen notieren. Fotos: Hans-Albert Limbrock

Von Hans-Albert Limbrock

 

Brilon. Dass die „heiße Phase des Fusionsprozesses“ (Pfarrer Markus Pape) ausgerechnet am bisher heißesten Tag des Jahres begann, war natürlich purer Zufall. Ohnehin war das Gemeindehaus an der Kreuziger Mauer bestens temperiert; die Sauna-Temperaturen blieben draußen und die Köpfe wollte sich auch niemand heißreden. Zu alternativlos scheint der Weg der drei Kirchengemeinden im Osten des Hochsauerlandkreises zu sein.

 

Läuft alles nach Plan, wird aus dem Konstrukt, das aktuell noch unter dem Begriff Region 8 firmiert, eine neue; eine gemeinsame Kirchengemeinde. „Aus drei wird eine“ lautet denn auch das ebenso treffende wie kompakte Motto des Zusammenschlusses. Bereits seit 2014 wurden mit den Wander-Gottesdiensten buchstäblich erste Schritte getan. Dass daraus einmal ein gemeinsames großes Ganzes werden würde, haben zum damaligen Zeitpunkt wohl nur die wenigsten geahnt.

 

Inzwischen jedoch laufen die Vorbereitungen für den Zusammenschluss längst auf Hochtouren, haben viele gemeinsame Sitzungen stattgefunden, in denen ausgelotet wurde, wie man zueinander finden kann, ohne auf Liebgewonnenes und Bewährtes der jeweiligen Kirchengemeinden komplett verzichten müssen. Weitere Sitzungen werden folgen.

Acht Arbeitskreise wurde dazu gebildet, haben in unterschiedlicher Frequenz getagt und sich mit Leitfragen beschäftigt. Zum Beispiel wurde gefragt: Wie kommen wir zu einem neuen Profil für die Gemeinde und wie kann dieses aussehen? Wie wird es in Zukunft um die gemeinsamen Finanzen bestellt sein? Oder: Wie kann die Kirchenmusik das künftige Gemeindeleben bereichern? Mit diesen und noch viel mehr Fragen beschäftigen sich Ehrenamtliche sowie Pfarrerinnen und Pfarrer aus allen drei Gemeinden.

 

Moderiert wird der Prozess, der eine hohe Sensibilität verlangt, von Martina Espelöer, der früheren Superintendentin des Kirchenkreises Iserlohn. Die betonte in der Runde im Briloner Gemeindehaus, dass die bisherigen Überlegungen und Gedanken der Arbeitskreise nicht in Stein gemeißelt seien, sondern dass man sich in einem laufenden Prozess befinde, der auch immer wieder Veränderungen und neue Ideen erlaube.

 

Erstmals nahm auch der Superintendent des Kirchenkreises Soest-Arnsberg, Dr. Manuel Schilling, an der Zusammenkunft teil. Er zeigte sich positiv überrascht, wie stringent und zielorientiert man das Verfahren bisher angeht; das sei durchaus beispielhaft für andere Regionen, denen dieser Prozess ebenfalls noch bevorsteht: „Ich bin zuversichtlich, dass ich hier heute viel Gutes hören werde“, begrüßte er die Teilnehmer. Beratend zur Seite – besonders beim Thema Finanzen und Gemeindebüro der Zukunft – stehen vom Kreiskirchenamt Sauerland-Hellweg Silke Japes und Ivonne Lorenz.

 

Noch etwas mehr als zwei Jahre wird der Prozess dauern, denn Ziel ist es, den Zusammenschluss zum 1. Januar 2028 zu vollenden. Wie sehr sich die Evangelische Landschaft in der Region 8 in den kommenden Jahren gerade auch personell verändern wird, verdeutlichte Markus Pape mit Blick auf das zeitliche Tableau: Bereits im kommenden Jahr wird Regionalpfarrerin Kathrin Koppe-Bäumer in den Ruhestand wechseln. In den folgenden Jahren folgen dann Burkhard Krieger, Markus Pape und Antje Hirland , sodass ab 2034 nur Pfarrerin Antje Jäkel vom aktuellen Team übrig ist. Die Planung sieht bisher vor, dass dann eine zweite Pfarrstelle besetzt wird und es eine Stelle mit einer anderen Profession (zum Beispiel Diakon oder Diakonin, Gemeindereferentin/Gemeindereferent) gibt. Zu dritt soll dann ein interprofessionelles Team mit dem Presbyterium die Gemeinde leiten.

 

Natürlich wird die neue Kirchengemeinde auch einen neuen Namen bekommen. An einer Litfaßsäule konnten die Teilnehmenden aus den Arbeitskreisen jetzt erste Ideen dazu notieren. Ob es dann einer der sechs dort gemachten Vorschläge sein wird, wird sich noch zeigen.

Martina Espelöer, frühere Superintendentin im Kirchenkreis Iserlohn, berät die Kirchengemeinden auf ihrem Weg zur Vereinigung.
Martina Espelöer, frühere Superintendentin im Kirchenkreis Iserlohn, berät die Kirchengemeinden auf ihrem Weg zur Vereinigung.