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Ein runder Geburtstag
29.4.2025
Auferstehungskirche in Arnsberg feiert Jubiläum

Arnsberg. Dass es im katholisch geprägten Sauerland – also mitten in der Diaspora – mal eine evangelische Kirche geben würde, war so über Jahrhunderte nicht absehbar. Denn als Martin Luther im Oktober 1517 mit seinem Thesenschlag zu Wittenberg die Grundlagen zur Reformation einläutete, ging diese Glaubens-Revolution weitgehend an den Menschen im Sauerland vorbei.
Bis 1801 gab es in Arnsberg, dem Sitz der Regierung für das zum Kurfürstentum Köln gehörende Herzogtum Westfalen kaum eine evangelische Familie und erst recht keine Kirchengemeinde mit eigener Kirche.
Das aber sollte sich am 1802 ändern, als hessische Truppen einmarschiertem, um das Herzogtum für den neuen Landesherrn, Landgraf Ludewig X von Hessen-Darmstadt zu sichern. In der zum 200. Geburtstag der Auferstehungskirche erschienen Festschritt heißt es dazu: „Zusammen mit ihren Familien bildeten die durchweg evangelischen Soldaten eine Militärgemeinde.“
Die war anfangs noch sehr klein, sodass Amtshandlungen wie Taufen, Trauungen oder Beerdigungen von den katholischen Geistlichen übernommen wurden. Mangels eigener Kirchen fanden auch die Gottesdienste in katholischen Gotteshäusern statt – gelebte Ökumene in Reinkultur.
Das alles änderte sich, als durch die Beschlüsse des Wiener Kongresses das Herzogtum an den König von Preußen fiel. In den Folgejahren kamen insgesamt sechzig meist evangelische Beamte mit ihren Familien aus Berlin nach Arnsberg. „Nach vielfältigen Anstrengungen konnte schließlich am 8. Mai 1825 am Neumarkt die erste evangelische Kirche im gesamten Sauerland eingeweiht werden“, hat Pfarrer Johannes Böhnke in der Festschrift geschrieben.
Diesen runden Geburtstag gilt es nun zu feiern. Am Donnerstag, 8. Mai, steht die 200-Jahr-Feiier ganz im Zeichen eines ökumenischen Gottesdienstes, der um 18 Uhr in der Stadtkapelle St. Georg beginnt und in der Auferstehungskirche gefeiert wird. Ein Festakt mit Musik, Morgenlob, Grußworten und Rückblicken wird am Sonntag, 11. Mai, ab 11 Uhr gefeiert. Von 12.30 Uhr bis 16 Uhr bietet ein Markt der Möglichkeiten Spaß und Unterhaltung, ehe der runde Geburtstag um 16 Uhr mit einem weiteren Gottesdienst stilvoll ausklingt.