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Gekommen, um zu bleiben
10.7.2025
Anika Prüßing ist jetzt auch ganz offiziell Pfarrerin in Bad Sassendorf

Von Thomas Brüggestraße
Bad Sassendorf. „Gott liebt die Menschen – wir sind alle eins in Jesus Christus", das sagt Anika Prüßing, wenn man sie nach einem Lebensmotto fragt. „In der Bibel, dort bei den Galatern, 3. Kapitel, Vers 28 – da kann man es nachlesen", erklärt sie lächelnd: „Es ist eigentlich ganz einfach mit uns Menschen." Für den Respekt gegenüber allen, für ein unvoreingenommenes Miteinander, dafür wolle sie arbeiten.
Ganz offiziell ist sie jetzt die neue Pfarrerin für Bad Sassendorf und Lohne und übernimmt die Stelle von Stephanie Pensing, die sich im November verabschiedet hatte. Anika Prüßing: „Ich bin dann auch im November schon hier angefangen und jetzt bin ich vom Presbyterium offiziell und einstimmig zur Nachfolgerin gewählt worden."
In Bad Sassendorf sei sie herzlich aufgenommen worden, erzählt Prüßing weiter: „Ich mag es hier, ich bin viel und gerne mit dem Fahrrad unterwegs." Gewohnt war Prüßing lange Zeit Großstadt und funktionierenden Anschluss mit Bus oder Bahn. Alle paar Minuten — so wie in ihrer ursprünglichen Heimat Berlin. Dort wuchs sie auf, im Bezirk Spandau, genauer im Ortsteil Staaken, ganz in der Nähe des ehemaligen Grenzübergangs.
Nach dem Abi folgte ein Jahr Freiwilligenarbeit für ein Berliner Missionswerk: „In Tansania, in einem Zentrum für Straßenkinder." Danach Studium in Münster — unter anderem hatte sie Vorlesungen beim ehemaligen Petri-Pfarrer Dr. Matthias Haudel, der jetzt Dogmatik lehrt, zusätzliche Vorlesungen bei Professor Traugott Roser zur schwierigen Frage, wie evangelische Seelsorge es mit dem assistierten Suizid halten darf.
Ihren Mann Kristen lernte Anika Prüßing auch in Münster kennen – einen Physiker, der bei Infineon Leistungshalbleiter entwickelt. Wissenschaft trifft Theologie – klappt das? „Aber ja", lacht Kristen Prüßing: „Ich lebe nicht in einer Zahlenwelt. Ich kann das sogar sehr gut, mich vertrauensvoll fallen zu lassen in den Glauben. Wer bin ich schon als kleiner Mensch?"
Nach dem Studium folgte für Anika Prüßing ein Vikariat in der Wildpferdestadt Dülmen, danach eine Probezeit in Werl, dann die Bewerbung für Bad Sassendorf. Mit einziehen ins Pfarrhaus in Lohne werden auch Emil (5), Frieda (5) und Jonte (1). „Jonte, das ist die Kurzform für Johannes", erklärt Anika Prüßing sofort.
