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Der Himmel geht über allen auf
17.6.2025
Himmelfahrts-Gottesdienst lädt evangelische Christen aus der Region nach Neheim ein

Von Frank Albrecht
Neheim. Traditionell sollte der Gottesdienst der evangelischen Kirchengemeinde aus der Region 7 eigentlich draußen stattfinden – doch das Wetter durchkreuzte die Planung an Christi Himmelfahrt. Dafür konnten die Mitglieder der evangelischen Kirchengemeinden aus Meschede, Arnsberg und Sundern aber „indoor“ der Heimkehr von Jesus Christus zu seinem Vater gedenken. Das ehemals als Waldarbeiterschule bezeichnete – heutige Forstliche Bildungszentrum des Landesbetriebs Wald und Holz“ bot allen Gästen einen passenden Rahmen.
Und so war das hölzerne Foyer mit Stühlen im Halbkreis und einem Altar zum Gottesdienstraum umfunktioniert worden, in dem Pfarrerin Ulrike Rüter aus Hüsten und Pfarrer Dr. Udo Arnoldi aus Neheim sich über ein volles Haus freuen durften, das mit der angekündigten Taufe von Amalia eine weitere Besonderheit für den regionalen Zentralgottesdienst bot.
Mit der Eröffnung durch die festlichen Klänge der Bläserinnen und Bläser aus den Posaunenchören Neheim und Hüsten unter der Leitung von Kantorin Annika Eisenberg eröffneten Pfarrerin Rüter und Pfarrer Arnoldi den Gottesdienst. „Wir feiern die Heimkehr von Christus zu seinem Vater“, leitete Dr. Arnoldi ein und seine Amtskollegin erklärte, dass der Regionalgottesdienst in der ehemaligen Waldarbeitsschule mit Taufe etwas Besonderes sei. „Wer ist schon getauft und wer kann sich noch an seine Taufe erinnern“, lockerte Ulrike Rüter die Festgemeinde mit Fragen auf. Und wenn auch viele sich als Getaufte bekennen konnten – nur die wenigsten erinnerten sich noch daran. Dass – so Pfarrerin Rüter zur sechsjährigen Amalie gewandt – mache das Besondere aus, wenn man bei einer Taufe schon etwas älter sei.
Nach den Lesungen ging Pfarrer Dr. Udo Arnoldi an das Redepult. „Liebe Festgemeinde, das Wort Gottes versetzt uns vom Forstlichen Bildungszentrum nach Jerusalem“, eröffnete er seine Predigt. Pfarrer Arnoldi gab die Erzählung vom Bau und der Fertigstellung eines Tempels für Gott wieder, die er mit der schon damals gestellten Frage verband, die sich die Menschen stellten: Sollte Gott wirklich auf der Erde wohnen?
Und zur Zerstörung des Tempels durch die Babylonier zog Arnoldi Parallelen zur Zerstörung und Schändung christlicher Glaubensstätten durch die Nationalsozialisten in Deutschland. „Gott lässt sich nicht an Räume binden, sondern ist an verschiedenen Plätzen zu finden“, so Pfarrer Arnoldi in seiner Predigt. Selbst in den Weiten den Weltalls sei Gott nicht zu fassen – die Menschen auf der Erde hätten nur die Macht, Gott um seinen Beistand zu bitten.
Kantorin Annika Eisenberg dirigierte die Festgemeinde zum Kanon „Der Himmel geht über allen auf“, der in zwei Gruppen gesungen wurde, bevor Pfarrerin Rüter den Täufling nach vorne rief. Im Kreise der Familie und unter der bewegten Anteilnahme der versammelten Christen wurde Amalia an das aufgestellte Taufbecken geführt. „Mit der Taufe drücken wir aus, dass du zu Gott gehörst“, erklärte Pfarrerin Rüter der Sechsjährigen. Und an die Paten gewandt machte sie deren Aufgabe deutlich, das Kind stets an die große Liebe zu Gott zu erinnern, die ihr durch die Taufe bekräftigt wurde.
Mit einem großen Dank von Pfarrerin Ulrike Rüter an das Organisationsteam des besonderen Gottesdienstes, die Bläser:innen der Posaunenchöre, den Lektoren und den Mitarbeitenden des Forstlichen Bildungszentrums neigte sich der Gottesdienst seinem Ende zu. Auf den gemeinsamen Abschlusssegen, der von Pfarrerin Rüter und Pfarrer Dr. Arnoldi der Gemeinde gespendet wurde, folgte noch einmal – flott und fröhlich – die Musik der Posaunenchöre.
