Nachrichten
Auf die Mischung kommt es an
3.7.2025
Superintendent Dr. Schilling findet bei Synode lobende Worte für Kanzler Merz

Von Hans-Albert Limbrock
Soest/Arnsberg. Es ist nun nicht so, dass der Kirchenkreis Soest-Arnsberg aktuell keine spannenden Themen hat. Ganz im Gegenteil: Im Mittelpunkt stehen dabei natürlich Überlegungen, was mit den vielen historischen Kirchen passieren soll und wird. Allein sechs davon gibt innerhalb der Soester Wälle, hinzu kommen weitere Gotteshäuser in der Börde, die 800 Jahre und älter sind. Aber alle Diskussionen, hierfür trag- und zukunftsfähige Konzepte zu entwickeln, stehen erst am Anfang und spielten folgerichtig bei der Sommersynode in der Fachhochschule Meschede keine Rolle. Wenngleich Superintendent Dr. Manuel Schilling in seinem Jahresbericht erwähnte, dass „die Weiternutzung der historischen Kirchen (…) uns noch Jahre beschäftigen wird.“
Schilling ging auch auf den gesellschaftspolitischen Diskurs und die Situation von Kirche allgemein ein und stelle fest: „Die Zeiten bleiben hart. Gefühlt bleiben wir im emotionalen Stress. Die kirchliche Ausgangslage bleibt unverändert kritisch. Sie spiegelt sich auch in den Zahlen für unseren Kirchenkreis wider: sinkende Tendenz bei Gemeindegliedern, pastoralem Personalbestand, Kirchensteuermitteln.“
Und dennoch wollte er kein Stimmungsbild in Moll zeichnen: „Insgesamt nehme ich mehr Tapferkeit als Resignation wahr, auch manche Ratlosigkeit, aber oft eine gute Mischung aus Nüchternheit mit Hoffnung. Diese Mischung braucht es.“ Vor allem werde Kirche wahrnehmbar, wenn sie den Mut habe, Stellung zu beziehen: „Jedes Mal, wenn wir uns trauen, heikle und für die Menschen bedrängende Themen anzusprechen, jedes Mal, wenn wir sie unter theologischem Gesichtspunkt erkennbar als Kirche behandeln, dann horchen Menschen auf, dann haben wir etwas Konstruktives und Neues für die Gesellschaft beizutragen.“
Kitas setzen auf Wachstumsstrategie
Lob fand der Superintendent für Kanzler Friedrich Merz aus Arnsberg, den er zweimal persönlich habe sprechen können: „In diesen Begegnungen habe ich den Bundeskanzler als einen nachdenklichen, klugen und zugewandten Menschen mit hohem Verantwortungsbewusstsein erlebt.“ Er sei daher dankbar, dass ein Mensch wie Friedrich Merz an der Spitze des Landes stehe: „Ich vertraue ihm, dass er nach bestem Wissen und Gewissen das Wohl unseres Landes sucht.“
Kritisch betrachtet Schilling die sich verändernde Asylpolitik, die sich unter der neuen Regierung zunehmend abzeichnet: „Es schmerzt mich zu lesen, dass grundlegende Rechte von Menschen aus fremden Ländern, die bei uns Schutz suchen, nicht in demselben Maße geachtet werden sollen wie in früheren Zeiten.“ Er appellierte an die Synodalen: „Lasst uns vor Ort nach Lösungen für den friedlichen und wertschätzenden Umgang zwischen Menschen verschiedener Herkunft, Religion und Kultur suchen, lasst uns dafür kämpfen.“
Welch wichtige Rolle der Kirchenkreis gesamtgesellschaftlich spielt, wurde beim Bericht von Tobias Eikel, Geschäftsführer des Kindergartenverbundes deutlich. 30,5 Millionen Euro stehen inzwischen bei der Ein- und Ausgabenseite des Verbundes im Haushaltsplan für 2025/26. Zur Stärkung des Verbundes werden in den kommenden Monaten fünf neue Einrichtungen mit einer Gesamtkapazität von 200 Plätzen und einem Bauvolumen von 10 Millionen Euro in den Kirchengemeinden Niederbörde und Neuengeseke neu errichtet, bzw. bestehende Einrichtungen erweitert: „Wir setzen damit unsere Wachstumsstrategie konsequent fort.“
Auch wenn die Rahmenbedingungen insgesamt schwieriger werden, sieht Verwaltungsleiter Bernd Göbert „den Kirchenkreis Soest-Arnsberg grundsätzlich auf einem guten Weg.“ Auf die sich abzeichnenden Veränderungsprozesse sei man gut vorbereitet, weil man zu Anpassungen bereit sei: „Dabei hilft uns auch die insgesamt gute Rücklagensituation.“
