Nachrichten

Beim Nachwuchs stimmt der Ton

31.7.2025

Beeindruckendes Nachwuchskonzert junger Musizierender überzeugt vor voller Kreuzkirche in Hüsten

Erfolgreich geschafft – der musikalische Nachwuchs aus der Region präsentiert sich entspannt nach dem Konzert der Kirchenmusikfreunde im Sauerland. Fotos: Frank Albrecht

Von Frank Albrecht

 

Hüsten. Nahezu bis auf den letzten Platz gefüllt war die Evangelische Kreuzkirche auf dem Mühlenberg in Hüsten. Der Grund: ein Konzert des musikalischen Nachwuchses aus der Region. Der Verein „Kirchenmusikfreunde Sauerland e.V.“ hatte als Veranstalter Kinder und Jugendliche eingeladen, ihr musikalisches Können vor großem Publikum unter Beweis zu stellen. Vor allem die Eltern, aber auch Freunde und Gäste ließen sich diesen Termin nicht nehmen, um die Leistungen ihrer Lieben zu feiern.

 

Lange hatten alle Beteiligten auf diese Möglichkeit warten müssen, bereits vor der Corona-Pandemie hat es das letzte Konzert dieser Art gegeben. Und so machten sich die jüngsten Musikerinnen und Musiker unter der Gesamtleitung von Kantorin Annika Eisenberg aus Hüsten daran, in gut 60 Minuten hervorragende Kostproben ihres Könnens zu geben.

 

„Schön, dass Sie da sind – mit diesem Nachwuchskonzert setzen wir eine beliebte Tradition fort, die die Kirchenmusikfreunde wieder haben aufleben lassen“, begrüßte Kantorin Eisenberg das gespannte Publikum in Hüsten. Sie richtete den Dank vor allem an die anwesenden Eltern, die das Musizieren ihrer Kinder unterstützen.

 

„Musik soll somit heute im Mittelpunkt stehen, und es freut mich, so viele Nachwuchsmusikerinnen und -musiker begrüßen zu können“, so Eisenberg. Für den Verein der Kirchenmusikfreunde Sauerland betonte Rosel Rademacher den Hintergrund des Konzertes. „Wir wollen Kirchenmusik erhalten, fördern und unterstützen“, so Rademacher. Das Konzert böte zudem allen Teilnehmenden eine gute Gelegenheit, vor einem großen Publikum zu spielen.

 

Mit Max Reinold an der Orgel, der von Annika Eisenberg den Gästen als neuer, junger Organist vorgestellt wurde, gab es gleich einen würdigen Auftakt. Und Kirchenmusikdirektor Gerd Weimar hatte alle Hände voll zu tun, die rund vierzig jungen Sängerinnen und Sänger der Chorinitiative „VokalTotal“ zu bändigen. Zu ihrem ersten von insgesamt zwei Auftritten hatten sie Platz auf der Treppe zum Altarraum gefunden und begeisterten gleich mit zwei Liedern – von denen bei einem Lied auch die Eltern zum Mitsingen aufgefordert wurden.

Konzert soll alle zwei Jahre stattfinden

Nach den jungen Stimmen standen die Instrumente im Mittelpunkt des Konzertes und gleich drei Pianisten ließen ihre Fingerfertigkeit auf den Tasten erklingen. Mit dem Alter der Spieler wurde die Interpretation der gewählten Stücke immer sicherer, was der Applaus der Gäste für alle belegte.

 

Beate Ulrich vom Posaunenchor der Evangelischen Kirchengemeinde Hüsten stellte ihren Nachwuchs im Chor der Blechbläser vor und begleitete diesen nach einem Solo der Mädchen. Mit lautem Applaus in der Kirche wurde der Mut der Kinder gelobt, vor einem großen Publikum und bei einer – angesichts auch vieler Kinder im Publikum – nicht unerheblichen Geräuschkulisse zu spielen.

 

Teilweise in Gemeinschaft mit anderen jungen Musiker:innen, teilweise aber auch in einer gelungenen Solo-Darbietung gelang es allen Akteur:innen des Nachwuchskonzertes zu überzeugen. Eine altersangemessene Stückauswahl und Spieldauer sorgten dafür, dass sich kein Kind und kein Jugendlicher überfordert fühlen musste. Und nach dem Applaus der Anwesenden löste sich häufig die verständliche Anspannung in einem Lächeln.

 

Noch ein zweites Mal durften die stolzen Eltern die Musik ihrer Kinder feiern, als Gerd Weimar die Teilnehmenden von VokalTotal auf die „Bühne“ rief: Das Märchenmusical „Die Kieselsteinsuppe“ von Nicole Berne wurde mit Händen und Füßen getanzt und mit schönen Stimmen überzeugend gesungen. Eingänge Melodien, die auch die Kinder gerne mitwippen ließen und das Happy End um den armen Bettler als Hauptfigur des Musicals verfehlten ihre Wirkung auf das Publikum nicht: Noch vor dem letzten Ton konnten die Eltern den Applaus nicht abwarten und feierten ihren Nachwuchs lautstark.

 

Trompete und Klavier sowie Klavier und Gesang „der großen“ Teilnehmenden setzten dem noch eines drauf und spätestens zum finalen Auftritt der sechsköpfigen Band „Vacuity“ aus Neheim war die musikalische Stimmung in der Kirche auf dem Höhepunkt. Die ausgewählten und brillant nachgespielten Stücke der Band „Supertramp“ (Breakfast in Amerika) sowie von den „Dire Straits“ ( Sultans of Swing) waren vielen Eltern noch bestens bekannt. Zum Ende des Nachwuchskonzertes folgten Zugabe-Rufe, und die musikalischen Leistungen wurden mit stehenden Ovationen gefeiert.

 

„Das war ein schönes Konzert und eine großartige Organisation“, lobte Annika Eisenberg im Anschluss. Ziel sei es nun, regelmäßig alle zwei Jahre in jeweils einer anderen Kirchengemeinde den musikalischen Nachwuchs spielen zu lassen. „Es ist wichtig, musikalischen Nachwuchs zu generieren und zu erhalten“, bestätigte Rosel Rademacher von den Kirchenmusikfreunden Sauerland. Der Spaß an Musik, speziell an kirchlicher Musik solle gerne vermittelt werden, so Rademacher. Das ist beim ersten Nachwuchskonzert nach einer langen Pause sicherlich bestens gelungen.

Kreismusikdirektor Gerd Weimar motiviert die jüngsten Akteure des Nachwuchskonzertes: VokalTotal Arnsberg hatte einen beindruckten Auftritt mit seinem Musical „Die Kieselsteinsuppe“.

zurück zur Übersicht