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Mit Vogelschwingen an den Schultern
9.10.2025
Erinnerung an Johann Strauss (Sohn) am Tag nach seinem 200. Geburtstag

Soest. „Mit Vogelschwingen an den Schultern“ - so lautet der Titel eine Veranstaltung über den „Walzerkönig“ Johann Strauss: sie beginnt am Sonntag, 26. Oktober, um 17 Uhr im Ardeyhaus, Paradieserweg 84 in Soest. Nadja Dust (Sopran) und das Duo Bettina & Christian Casdorff (Klavier & Texte) feiern damit den 200. Geburtstag des Meisters.
Johannes Brahms schrieb einst auf einen zarten Fächer die ersten Töne von „An der schönen blauen Donau“ - und darunter die Worte „leider nicht von mir“. Der Fächer gehörte Adele Strauss; für sie hatte ihr Mann die Konfession gewechselt und war evangelisch geworden.
Der schwerblütig-norddeutsche Brahms und der beschwingt komponierende Walzerkönig waren eng und verlässlich miteinander befreundet. Und man versteht die Musik von beiden nur dann richtig (so die am Sonntag vertretene These), wenn man sich über diese Freundschaft nicht wundert.
Deswegen wird Nadja Dust neben Strauss-Operettenliedern zB auch das (ziemlich wienerische) „Guten Abend, gut Nacht“ von Brahms singen - und Ehepaar Casdorff vierhändig am Flügel neben einigen Strauss-Walzern auch die Dreivierteltakt-Kunst von Brahms erklingen lassen.
Zwischendurch wird das vielleicht schönste und tiefste Buch aufgeschlagen, das über Strauss geschrieben wurde.
Aus ihm stammt auch das Motto der Veranstaltung. Heinrich Eduard Jacob veröffentlichte es 1937 in Amsterdam - als von den Nazis bedrohter und ihnen dann gerade noch entkommener Jude. Für ihn war die Musik von Strauss nicht Zeitvertreib, sondern Lebensermutigung.
Der Eintritt ist frei - am Ausgang steht ein Kollektenkorb bereit.