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Tradition mit Herz
20.11.2025
Päckchenaktion der Soester Tafel geht in 17. Runde

Von Klaus Bunte
Soest. Ist es „erst“ die 17. oder doch „schon“ die 18. Auflage? Einen Moment lang ist Michael König als Vorsitzender der Soester Tafel sich da selbst nicht sicher. Klar ist nur: Jede dieser Aktionen ist eigentlich eine zu viel. Denn das schönste Weihnachtsgeschenk für alle Beteiligten wäre es wohl, wenn sie nicht mehr nötig wäre. Doch solange es sozial benachteiligte Menschen gibt, braucht es die Tafeln und mit ihr die alljährliche Weihnachtspäckchenaktion.
Was mit der simplen Idee begann, Privatpersonen, Vereine, Firmen und Organisationen dazu zu bewegen, haltbare Lebensmittel in Päckchen zu packen und diese der Tafel zu spenden, die sie an die einkommensschwachen Haushalte verteilt, hat sich zu einer Erfolgsgeschichte entwickelt. Bis zu 1600 Päckchen wurden in den Vorjahren gestiftet.
Michael König: „Die Leute sagen sich, das hat für mich auch was mit Weihnachten zu tun, wenn ich etwas abgeben kann.“ Ein Gewinn für beide Seite, König berichtet von einer älteren Dame: „Sie nimmt ihr Päckchen stets mit nach Hause, verwahrt es, und am Heiligabend stellt sie es sich mit einem Gesteck auf den Tisch. Das wird ihr einziges Geschenk sein. Und darauf freut sie sich.“
Mindestens 1000 Päckchen und Tüten werden benötigt, um alle Kunden der Tafel zu „bescheren“. Die Annahme findet am Freitag und Samstag, 28., und 29. November, jeweils von 9 bis 17 Uhr im Schiefen Turm statt, die Ausgabe erfolgt am Samstag, 6. Dezember. Damit es dann kein Chaos gibt, erfolgt die Verteilung mit Terminvergabe, die Größe der Päckchen oder Tüten richtet sich nach der des jeweiligen Haushalts.
Apropos Tüten, die seien aus rein praktischen Gründen Päckchen vorzuziehen, erklärt Bettina Dräger-Möller, die stellvertretende Vereinsvorsitzende: „Viele Leute kommen mit dem Bus oder zu Fuß. Eine Tüte lässt sich einfach besser tragen.“
Wer selbst nicht packen kann, hat die Möglichkeit, die Aktion mit einer Spende zu unterstützen. Die Kontoverbindung: Sparkasse Soest, IBAN DE 88 4145 0075 0000 0655 40, Stichwort „Zweck: Weihnachtspäckchen“.
Was darf in die Päckchen?
Das Team hat klare Richtlinien entwickelt, was in die Päckchen und Tüten darf: haltbare Lebensmittel (Kaffee, Tee, Konserven, Reis, Nudeln), Süßigkeiten und Süßes (Schokolade, Marmelade, Honig, Nuss-Nougat-Creme) und Hygieneartikel (Seifen, Duschbäder, Zahnpasta, Zahncreme, Lotion). Die Tafel bittet explizit darum, keine verderblichen Produkte wie Obst und Gemüse oder Fleisch- und Milchprodukte und erst recht kein Spielzeug und keine Kleidung einzupacken, weil man die nur schwer passend zuordnen kann, und die Päckchen und Tüten auch nicht zu verkleben, da sie kontrolliert werden. Alles, was hineinkommt, muss für so ziemlich jeden Haushalt geeignet sein, wobei natürlich nie auszuschließen ist, dass zum Beispiel ein reiner Teetrinker eine Packung Kaffee abbekommt. Auch Alkohol ist erlaubt – aber in Maßen, eine Piccolo-Flasche oder eine Flasche Rotwein gehen in Ordnung.
