Nachrichten

Damit das Licht der Trauer aufgeht

20.11.2025

Ausstellung zur Trauerbewältigung von Kindern und Jugendlichen aktuell in der Auferstehungskirche

Pfarrerin Claudia Schäfer und die Organisatorin der Ausstellung „Den Rahmen setzten“, Walburga Schnock-Störmer, beim Rundgang durch die Ausstellung in der Auferstehungskirche am Neumarkt in Arnsberg. Foto: Frank Albrecht

Von Frank Albrecht

 

Arnsberg. Unter dem Titel „Den Rahmen setzen – Einsichten und Aussichten in Trauerprozesse von Kindern und Jugendlichen“ ist jetzt die aktuelle Ausstellung zum Trauermonat November in der Arnsberger Auferstehungskirche eröffnet worden. Die Ausstellung findet vom Arnsberger Netzwerk „Leben mit dem Tod“ in Kooperation mit der Evangelischen Kirchengemeinde Arnsberg statt. Bis zum 27. November werden dabei die kreativen Ergebnisse aus dem Beratungszentrum „Leuchtturm e.V.“ in Schwerte gezeigt, das sich als Beratungsstelle für trauernden Kinder, Jugendliche und Familien etabliert hat.

 

„Wir möchten die Themen Trauer und Sterben im Monat November ganz bewusst in den Mittelpunkt rücken“, erklärte Pfarrerin Claudia Schäfer zur Eröffnung der Ausstellung. Im Beisein der Leiterin der Beratungsstelle, Walburga Schnock-Störmer, sowie von Mitgliedern des Netzwerks und Interessierten erinnerte sie daran, dass das Thema in der Gesellschaft oft verdrängt werden. Die Initiative „Leuchtturm“ bietet dagegen eine besondere Form der Unterstützung von trauernden Kindern und Jugendlichen. Allen Anwesenden empfahl sie die Info, wie mit der Ausstellung in der Kirche am Neumarkt umzugehen sei.

 

Wie geschaffen ist der Innenraum der Auferstehungskirche, und in sämtlichen Ecken des Gotteshauses sind die besonderen Exponate zum Thema Trauer und Tod zu finden. Stilvoll und bewusst mit kleinen Kerzen beleuchtet, boten sie den Betrachtenden schon bei der Ausstellungseröffnung die Gelegenheit, sich intensiv mit der Verarbeitung und vielleicht auch Bewältigung der Themen durch Kinder und Jugendliche zu beschäftigen. Doch nicht nur die Kreativität aus jungen Köpfen und Händen prägt die Ausstellung – auch Erwachsenen wird in der Kirche der Raum gegeben, um ihre in Kunstwerken umgesetzte Trauer als Reaktion auf den Verlust eines jungen Familienmitglieds zu zeigen.

 

„Die Ausstellung ist auf der Grundlage von 16 Jahren in der Betreuung und Begleitung trauernder Kinder und Jugendlicher im Leuchtturm entstanden“, beschrieb Walburga Schnock-Störmer zur Eröffnung. Die in der Ausstellung gezeigten Stücke seien Elemente, um der persönlichen Trauer um nahe Verwandte Raum zu geben. Der Verein unterstütze Kinder, Jugendliche und Erwachsene und helfe ihnen, damit die Seele durch Kreativität den Schmerz verarbeiten könne. „Wir helfen, damit das Licht der trauernden Menschen aufgeht“, so die Leiterin. Musik und Farben könnten helfen, den Umgang mit dem schweren Thema zu erleichtern. Dies praktisch zu zeigen, waren die Anwesenden in der Auferstehungskirche eingeladen zur Klaviermusik von Michael Störmer das Lied „Durch das Dunkel“ zu singen.

 

Waltraud Schnock-Störmer erklärte anschließend den Umgang mit der Ausstellung ausführlich und wies darauf hin, dass die Verarbeitung von Trauer stets auf verschiedene Art und Weise erfolge. Die gezeigten Kunstwerke vieler Kinder und Jugendlicher in der Ausstellung seien ein Zeugnis aus diesem Prozess. Jedes Kunstwerk stelle Frage an die Betrachter, die sich auch in den Themen der Ausstellung wiederfinden könnten. Schnock-Störmer stellte dazu einzelne Werke vor, wie das Bild von Evelyn, die nach dem Tod ihres Vaters einen Leuchtturm in schwerer See gemalt hat.

 

„Geht auf Entdeckungsreise“, lud sie die Anwesenden Eröffnung ein, sich buchstäblich ein eigenes Bild von der aus dem Verlust entstandenen Kreativität zu machen. „Psychologie und Seelsorge hängen eng zusammen“, so Schnock-Störmer weiter, mit den Arbeiten am Thema sollen junge Menschen in sich selbst sowie im Kontakt mit anderen Trost finden, aber nicht „vertröstet“ werden. Wie ein Hymne zum Thema der Ausstellung waren schließlich alle noch einmal zum Singen des Lieds „Da berühren sich Himmel und Erde“ eingeladen.

 

Bis Donnerstag, 27. November, haben Interessierte nun noch die Gelegenheit, die besondere Ausstellung zu den Themen Trauer und Sterben in der Auferstehungskirche zu sehen – und dabei auch selbst kreativ zu werden. Denn im Konzept der Ausstellung ist die Möglichkeit enthalten, dass z.B. Lichter entzündet, Masken bemalt oder Bilder gemalt werden können. Darüber hinaus zeigt die Ausstellung von bemalten Masken, Bildern, gefüllten Gläsern und vielen Objekten mehr, wie sich trauernde Kinder und Jugendliche – aber auch Erwachsene – die Erinnerung an ihre Liebsten kreativ erhalten haben.

Pfarrerin Claudia Schäfer und die Leiterin des Beratungszentrums Leuchtturm e.V., Walburga Schnock-Störmer, (v.li.) entdecken zusammen mit Simone Pfitzner, Christina Schulte-Huermann, Grace Konal und Cora Weide vom Netzwerk „Leben mit dem Tod“ die aktuelle Ausstellung in der Arnsberger Auferstehungskirche.

zurück zur Übersicht