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Kontinuität bei Soester Tafel
4.12.2025
Vorstandswahl brachte nur Wechsel unter den Beisitzern

Soest. Das zurückliegende Jahr der Soester Tafel lässt sich in einem Wort zusammenfassen: Kontinuität. 136 Mitglieder im Trägerverein, das liege knapp über dem Schnitt der vergangenen Jahre, „mit acht Neuzugängen mehr als in den Vorjahren“, so Kassierer Peer Walter Jahn bei der Mitgliederversamlung. Die gewohnt hohe Auslastung bei der Lebensmittelausgabe steht ausreichenden Lebensmittelspenden gegenüber, durchschnittlich kommen 40 Kunden zum Mittagstisch.
Kontinuität auch im Vorstand, bei den Wahlen mussten lediglich zwei Beisitzer ersetzt werden. Für Maria Schlicht und Svenja Langkamp rücken Sonja Wolfer und Marc Brenner nach. Mit Blick auf den jungen Streetworker der Stadt Soest amüsierte sich der Vorsitzende Michael König: „Wir haben hier Mitglieder, die sind von Anfang an, also seit 26 Jahren, im Vorstand, und mit Dir haben wir jetzt jemanden, der ist nicht einmal so alt wie der Verein.“
In Königs Bilanz stachen vor allem die Einladung des Gastronomen-Ehepaars Andre und Ines Viermann an dreißig Kunden zu einem Abendessen im Café Fromme heraus. König: „Wir erleben es zwar häufiger, dass etwas Besonderes für unsere Gäste durch Spenden ermöglicht werden soll, aber eine solche Einladung an unsere Gäste haben wir zum ersten Mal erfahren.“ Und wohl auch nicht zum letzten Mal, hätten die Viermanns bereits zugesichert. Denn dreißig Gäste, damit wurde bislang nur ein Zehntel aller Tafel-Kunden beschert.
Das erfolgreiche Benefizkonzert des Landespolizeiorchesters in der Petrikirche, das bei freiem Eintritt und durch Spenden jeweils 2000 Euro für die Tafel und den Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst Kreis Soest einbrachte, wurde Ende am selben Ort wiederholt.
Das seit März immer mittwochs geöffnete und komplett von Ehrenamtlern betriebene „Tafelcafé“ als Mittel gegen Isolierung und Vereinsamung bedürftiger Personen habe sich gut etabliert, auch der Bringdienst für motorisch eingeschränkte Kunden werde gut angenommen und habe einen positiven Nebeneffekt: So habe ein Fahrer eine gestürzte Person gefunden, die hilflos am Boden lag und ohne ihn so rasch keine Hilfe erhalten hätte.
Neben den sieben festen Mitarbeitern in Voll- und Teilzeit und den ehrenamtlichen Kräften packen über Jobcenter-Maßnahmen acht Personen in der Küche mit an, fünf bei der Tütenausgabe und zwei weitere bei den Fahrern. König: „Das sind Leute, die auf dem ersten Arbeitsmarkt geringe Chancen haben, hier aber sehr gut mitarbeiten und zufrieden sind.“ kb
