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Dank und Aufbau
4.12.2025
Dank an den Ruheständler und Dombaumeister Jürgen Prigl und Erika Kauba (†)

Von Klaus Fischer
Soest. Außergewöhnliche Musik war im Familiengottesdienst in der Wiesenkirche zu hören: Drei riesige Alphörner füllten mit ihrem mächtigen Klang die im Licht einer milden Herbstsonne erstrahlende gotische Halle.
„Aufbau und Abschied“ war das Motto dieses ungewöhnlichen Gottesdienstes. Pfarrer Kai Hegemann spannte auch den Bogen zum Bau der Kirche, dem Haus Gottes, und zu den Menschen, die sich um dieses Haus kümmern und es in Schuss halten. Da es sich um einen Familiengottesdienst handelte, gesellten sich zwei sprechende Handpuppen zu Pfarrer Hegemann, gespielt von zwei Damen aus der Gemeinde, die in passender Sprache die Geschichte vom Bau des Hauses Gottes für Kinder verständlicher und interessanter machten.
Gemeint waren mit den „Kümmerern“ um die Kirche Jürgen Prigl und Erika Kauba, von denen es galt, Abschied zu nehmen. Der Alt-Dombaumeister ging in den endgültigen Ruhestand nach einer Phase der Altersteilzeit vorher. In diesem Gottesdienst verabschiedete sich die Gemeinde offiziell von dem Baumeister, der so viel für den Erhalt der Wiesenkirche getan und geschafft hat.
Die Stationen seines Wirkens verlas Volker Kaiser vom Westfälischen Dombauverein in einem Ausschnitt aus einer Chronik, die Erika Kauba aufgestellt hatte, angefangen vom Dienstantritt am 2. Oktober 1992 bis zum endgültigen Abschied. Dazwischen reihten sich wichtige Stationen und Erfolge aneinander – Besuche hochrangiger Politiker, Weihnachtskonzerte, die Vollendung der Sanierung des Südturms pünktlich zur 700-Jahr-Feier, Gründung der Meisterschule, europäische Aktivitäten, Medaillen und Ehrungen, um nur einiges zu nennen.
Erika Kauba selbst war mehrere Jahrzehnte im Büro der „gute Geist“ der Dombauhütte. Sie hielt die Fäden zusammen, organisierte und verwaltete im Hintergrund und war für die Dombaumeister eine „höchst wertvolle, einzigartige Begleitung, welche die Erfolge mit ermöglichte und daran teil hatte“, formulierte es Prigl in seinen Gedanken zum Tod von Erika Kauba. die am 25. Oktober im 87. Lebensjahr verstorben ist. Zu ihrem Andenken erklangen die drei Alphörner in der Wiesenkirche, zwei davon gespielt von ihren Söhnen.
