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Stimmungsvoller Einstieg in Adventszeit

4.12.2025

Musikalische Vielfalt zum Adventskonzert sorgt für volle Christuskirche in Wickede

Zufrieden und erleichtert: Nach dem Adventskonzert der Evangelischen Kirchengemeinde Wickede freut sich die Band „Lucifer“ mit allen weiteren Mitwirkenden über den schönen Abschluss mit gemeinsamem Singen „Macht hoch die Tür“ zum Abschluss. Fotos: Frank Albrecht

Von Frank Albrecht

 

Wickede. Die erste Kerze am Adventskranz brennt – die Christuskirche in Wickede ist in farbiges Licht getaucht: Alles ist vorbereitet, und das inzwischen 17. Adventskonzert der Evangelischen Kirchengemeinde Wickede mit der Band „Lucifer“ und vielen weiteren Mitwirkenden kann starten.

 

Nach einem Orgelstück zum Auftakt, gespielt von Karin Holzhausen, begrüßt Pfarrer Christian Klein die Anwesenden. Unter dem Titel „Aufbrechen“ steht sein Gedankenanstoß in der ersten Lesung. Pfarrer Klein beschreibt, dass die Wanderschuhe schon bereit gestellt sein sollten, denn – es ist Zeit zum Aufbrechen. Und er erinnert die Gemeinschaft in der Christuskirche, dass man sich schon seit Jahren gemeinsam in den Advent aufmache. Dazu – so Klein – sollen am Abend des Adventskonzerts verschiedene Musikrichtungen beitragen. Bewusst habe man kein Programm verteilt… und Christian Klein empfiehlt: „Schließen Sie ihre Augen, es ist Advent!“

 

Bestens gefüllt ist das evangelische Gotteshaus, die Qualität der Konzerte und der musikalische Anspruch aller Mitwirkenden haben sich längst herumgesprochen. Um davon gleich zu Beginn eine Kostprobe zu geben, singt die Band „Lucifer“ mit Instrumentalbegleitung zum Tag passend „Es muss nicht immer dunkel sein“. Armin Klotz, selbst mitwirkend an der Trompete, moderiert den Abend und stellt die Stücke vor.

 

Dann beeilt er sich – Orgel und Trompete stehen mit dem Stück „Adagio“ von Georg Phillipp Telemann auf dem Programm. Und nach den ersten Stücken ist schließlich auch die Gemeinschaft gefragt – zur Orgel singen alle „O Heiland reiß die Himmel auf“. Und mit dem Stück des spanischen Komponisten Caspar Cassado begeistert Jurgen Skura eindrucksvoll am Cello, bevor Valentina Wekesser am Klavier und Karin Holzhausen am Horn zur ersten von drei Lesungen des Abends führen.

 

Prädikantin Eva Berneis erzählt die Geschichte von einem Jakob, der in der Vor-Weihnachtszeit erfahren hat, dass ein Engel in der Stadt gelandet sein soll – wo Jakob doch nicht an Engel glaubt! Aber über seine Bekannte aus dem Zeitungskiosk verdichten sich die Hinweise, die über immer mehr Engel-Sichtungen aus der Stadt kommen. Und Jakob lässt schließlich seine Zweifel sinken. Vom Engel zum Himmel und weiter in den Weltraum – Musik ganz anderer Art gibt es mit einem Ausschnitt aus der Komposition „Interstellar“ von Hans Zimmer. Die Musik zum Film von 2014 wird von Valentina Wekesser perfekt an der Orgel gespielt und bringt mit sphärischen Orgelklängen einen Hauch von Science-Fiction in die Kirche.

 

Zurück auf der Erde, geht es mit bekannten Stücken an Orgel und Trompete weiter. Jurgen Skura schnappt sich noch einmal das Cello und bringt mit dem großen Orchester „vom Band“ ein modernes Stück der Künstlerin „Rosalia“ zum Vortrag. Erneut überzeugt er durch sein virtuoses Cello-Spiel, das in schnellen wie langsamen Passagen einfach nur perfekt klingt.

 

Dass nun „Inventur“ sei, beschreibt Pfarrer Christian Klein in der zweiten Lesung des Abends. Aber, weder die Ereignisse des ausklingenden Jahres noch die Nachrichten der letzten Wochen seien schon eingeordnet. „Uns bleibt die Sehnsucht, dass die Welt wieder normal wird“, spricht Klein den Anwesenden aus dem Herzen. Und er empfiehlt zur bevorstehenden Adventshektik ein bisschen Glitzer. Drei weitere Stücke an der Orgel und teilweise mit Trompete begeistern das Publikum, das stets Informationen zum Programm mit Titel, Komponisten und Interpreten über eine Projektion an die Kirchenwand erhält. Die angemessene Länge der musikalischen Beiträge sorgt ferner dafür, dass die musikalische Vielfalt des Abends so ermöglicht wird.

 

Es steht die dritte Lesung des Abends an, und mit einem Zwinkern in den Augen erzählt Eva Berneis die Geschichte „Maria sagt nein“. Davon, dass Gott mit Maria eine Familie gründen wolle – und, dass Gott einen Plan habe: „Sein Sohn soll die Welt retten“, so die Erzählerin. Aber Maria sagt Nein, und dieses Nein überfordere Gott, erzählt Eva Berneis, denn Gott habe noch nie ein „Nein“ zu hören bekommen. Doch statt mit Plagen oder einer Sintflut zu reagieren, komme es zum Gespräch zwischen „Herrn Gott“ und Maria über das Kinderkriegen. Schließlich fehlt Maria nur das „Bitte“. Und „Bitte“ sagt schließlich Herr Gott – und wird so Mensch, endet Eva Berneis ihre Geschichte.

 

Das Finale des Adventskonzertes deutet sich an und bekommt mit „Maria durch den Dornwald ging“, gespielt von Valentina Wekesser am Klavier und Karin Holzhausen am Horn, einen passenden Einstieg. Zum Mitsingen bei Orgelbegleitung sind anschließend alle Gäste eingeladen und drei Strophen von „Tochter Zion“ erfüllen mächtig den Kirchenraum.

 

Mit „Joy to the World“ meldet sich die Band „Lucifer“ noch einmal zu Wort, bevor alle Musikerinnen und Musiker auf die „Bühne“ vor dem Altar gebeten werden: „Deck the Hall“. Zum wirklichen musikalischen Abschluss darf sich dazu auch noch einmal das Publikum einbringen, und die drei Strophen von „Macht hoch die Tür“ beschließen nach mehr als 90 Minuten einen abwechslungsreichen Musikabend, der in Wickede schon traditionell „Adventskonzert“ genannt wird. Schön war´s – was sich die Gäste noch bei Glühwein und Punsch in der Kirche gerne bestätigen.

Jurgen Skura überzeugte auch in diesem Jahr wieder mit seinem virtuosen Cello-Spiel beim Adventskonzert: Speziell ausgewählte Stücke werteten die Solo-Beiträge des Cellisten auf.

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