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Mit Segen der Vorgängerin

11.12.2025

Emmaus-Kantor bestreitet sein erstes Soester Weihnachtskonzert

Nach ihrem Einzug in die Kirche sangen Paul Herborts Chöre (in schwarz und weiß gekleidet: die Wiesekantorei, bunt gekleidet: das Gospelprojekt) gemeinsam mit dem Posaunenchor das Eingangsstück. Foto: Klaus Bunte

Von Klaus Bunte

 

Soest. Man kann noch so lange üben, es gibt Dinge, die kann man erst ganz zum Schluss bei der Generalprobe einstudieren. Zum Beispiel den Weg vom Eingang zur Bühne. Das ist leichter gesagt als getan: In zwei Gruppen müssen die Choristen beim Einzug über die Seiten des Kirchenschiffs gleichzeitig vorne ankommen, auf ihren vorgeschriebenen Platz ankommen, gleichmäßig verteilt über die Stufen vor dem Altar. Und obendrein sollen sie dabei auch noch singen. Und zwar die erste Strophe von „O komm, o komm, Du Morgenstern“ – und das abends um acht.

  
Nun haben sie es aber geschafft, „nur da hinten, da ist ein Loch“, deutet Paul Herbort auf eine Lücke hinten im Chor. Der Kantor steht vor ihnen und sieht, was aus der Menge heraus den Sängern weniger auffällt. Seine Vorgängerin Karola Kalipp amüsiert sich: „Für mich ist das eine ganz neue Perspektive, normalerweise stand ich immer mit dem Rücken zum Publikum.“ Vor genau einem Jahr, beim letzten Adventskonzert, wurde sie verabschiedet. Nun singt sie selber mit, ist als Profi erst bei der vorigen Probe eingestiegen. 

 

Vor Herbort stehen zwei Chöre – obwohl, streng genommen sind es sogar drei. Hinten steht das Gospelprojekt Soest, vor ihm die Wiesekantorei, zu der durch die Fusion der Wiesen-, der Hohne- und der Johannesgemeinde zur Emmaus-Großgemeinde die Sänger der Hohnekantorei hinzukamen.

Vor dem Wechsel des Kantors brachte dies auch einen Wechsel des Repertoires mit: „Die ursprüngliche Wiesekantorei war auf eine andere Musik spezialisiert als die Hohnekantorei“, meint Martin Zeuch, ein Soester, der förmlich für den Chorgesang lebt, derzeit in vier Ensembles singt. 

 

Aber auch die vier Ensembles dieses Abends, neben Herborts Chören der Posaunenchor und  der auf moderne Literatur spezialisierte „Kleine Chor“ beide unter der Leitung von Jens Fischer, sorgen für Abwechslung. „Die Kantorei ist eher in der klassischen Kirchenmusik zu Hause. Das Gospelprojekt, wie der Name schon sagt, im Bereich Gospel bzw. der moderneren Kirchenmusik. Der kleine Chor deckt dann noch zusätzlich den Bereich Lobpreis mit ab. Dazu kommt der Posaunenchor, der stilistisch breit aufgestellt ist“, meint Herbort.

 

Für ihn als Neu-Soester, der die Stelle erst im Frühjahr antrat, ist die Akustik der alten Gemäuer noch immer eine Herausforderung: „Ich muss mich weiterhin an die notwendige Temporeduktion in alten Kirchräumen gewöhnen. Bis April habe ich überwiegend in modernen Räumen beziehungsweise akustisch weniger empfindlichen Räumen gearbeitet. Neu St. Thomae ist aber trotz der Größe akustisch noch gut nutzbar, anders als die Wiesenkirche, wo man sehr aufpassen muss.“

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