Ohne sie geht es nicht

Erstellt am 08.04.2022

Zahlreiche Ehrenamtliche engagieren sich in den Gemeinden bei Kirchenasylen. Für sie gab es jetzt einen Dankeschönabend.

Arnsberg-Soest. Seit 2018 hat es im Evangelischen Kirchenkreis Arnsberg neunundzwanzig Kirchenasyle gegeben. Dabei wurden sechsunddreißig Menschen vor einer Abschiebung in menschenunwürdige und gefährliche Länder bewahrt.

Diese gleichermaßen intensive wie bewegende Arbeit ist nur durch engagierte Menschen und Unterstützerkreise leistbar. Nun fand auf Initiative der Kirchenasyl-AG des Kirchenkreises und des Superintendenten Dr. Schilling erstmals ein gemeinsames Dankeschöntreffen der im Kirchenkreis verstreuten Gemeinden im festlich geschmückten Geseker Bodelschwinghhaus statt.

Dr. Schilling begrüßte etwa dreißig Gäste und bedankte sich bei den Unterstützer*innen für ihr großes Engagement. Die Ehrenamtler setzen sich langfristig und zeitintensiv ein und begleiten die Geflüchteten, die während des monatelangen Kirchenasyls das kirchliche Gelände ja nicht verlassen dürfen, in ihrem Alltag. Sie kaufen für sie ein,  geben Sprachunterricht, kochen gemeinsam, handarbeiten, sind im interkulturellen Austausch und kümmern sich um alle bürokratischen Herausforderungen.

Bevor sich die Gäste am reichhaltigen Buffet erfreuen konnten, stand noch ein Vortrag auf dem Programm.  Marion Kuhn-Ziemann, Ansprechpartnerin der Evangelischen Kirche von Westfalen für Kirchenasyl und wichtige Kooperationspartnerin, gab einen umfangreichen Einblick in das Flüchtlingsreglement im Bund und in NRW, bei dem leider in vielen Fällen die Abschiebung Vorrang hat.

Kirchenasyle sind manchmal wirklich die letzte Möglichkeit und wie Marion Kuhn-Ziemann schloss „die moderne Übersetzung des Evangeliums nach Matthäus 25, 35 ff.“ Es wurde deutlich, dass das Kirchenasyl im Kirchenkreis gut verankert und organisiert ist. Elisabeth Patzsch, Flüchtlingsbeauftragte im Kirchenkreis: „Es war eine Freude, viele gleichgesinnte Beteiligte, auch einige der ehemaligen Kirchenasylbewohner, in einem Raum versammelt zu haben und über Gemeindegrenzen ins Gespräch zu kommen.“

 

Elisabeth Patzsch koordiniert im Auftrag des Kirchenkreises die Kirchenasyle zwischen Medebach und Geseke.