Das Leuchten der Erinnerung wird fehlen

Erstellt am 19.08.2022

Pastor Werner Vedder (Mitte), Prädikanten der Kirchengemeinde Niederbörde und Mitglieder des Presbyteriums verabschiedeten Rainer Coerds (dritter von rechts) in seinen „Ruhestand“. Foto: Sandra Goerdt-Heegt

Von Sandra Goerdt-Heegt

 

Soest. Zwölf Jahre lang war Rainer Coerds Prädikant der Evangelischen Kirche Niederbörde. Jetzt ging er im letzten Freiluftgottesdienst der Sommerkirche rund um den Psalm: „Alles was Odem hat, lobe den Herrn“, in den „Ruhestand“.

„Eigentlich liegt die Altersgrenze für Prädikanten bei 75 Jahren“, erklärt Rainer Coerds lachend, „ich war somit fünf Jahre länger als üblich dabei.“ Laienprediger zu sein habe ihm stets viel Freude bereitet, erzählt er weiter. „Die schönsten Momente erlebte ich im Wohnpark Klostergarten, wenn wir die bekannten ökumenischen Kirchenlieder gesungen waren und alle Senioren auf einmal hellwach auswendig mitgesungen haben. Das Leuchten in den Augen derer, die sich an früher erinnert haben, „das vergisst man einfach nicht.“

Sein Lieblingsgotteshaus, wenn es das überhaupt gibt, war stets die Antoniuskapelle in Stocklarn. „Die Gottesdienste dort hatten immer eine ganz besondere Atmosphäre, die ich einfach sehr mochte“, erinnert er sich. Bereits bei seiner einjährigen Ausbildung, die in Villigst bei Schwerte in Seminarform ein Jahr lang am Wochenende stattfand, war Coerds einer der Ältesten. „Die meisten anderen waren mittleren Alters und mit verschiedenen kirchlichen Aufgaben betraut.“ Doch auch Rainer Coerds gehörte in seiner Kirchengemeinde stets zu den besonders Engagierten.

Das machte auch Pastor Werner Vedder beim Gottesdienst noch einmal deutlich und dankte dem scheidenden Prädikanten für sein unermüdliches Engagement. „Ob als Prädikant, als langjähriger Vorsitzender des Presbyteriums oder bei den vielen anderen Aufgaben, ein Ehrenamtler wie Rainer Coerds ist unersetzbar.“

Zur Erinnerung an die vielen Aufgaben in all den Jahren bekam Coerds einen Bilderrahmen mit den schönsten Fotos überreicht. „Das sind wirklich ganz tolle Fotos und ich freue mich riesig“, so Coerds. Dennoch betonte er ausdrücklich, „all das war gar nicht nötig, ich habe meine Tätigkeiten für die Kirchengemeinde immer sehr gemocht und bleibe natürlich auch weiterhin für die Kirchengemeinde verfügbar.“

Besonders stolz ist er bis heute auf die Umgestaltung des Areals rund um die Kirche in Borgeln und den Neubau vom „Haus am Weg“. „Wir als Presbyterium, dessen Vorsitzender ich seinerzeit war, mussten eine Menge Gegenwind und Anfeindungen aushalten, bis hier alles so war, wie es heute ist. Aber wir als Gremium waren uns immer einig und ich bin stolz, dass uns das gelungen ist.“