Mit Kind, Klo und Kegel

Erstellt am 22.07.2022

Martin Luther-Kita in neues Gebäude am Sportbahnhof gezogen

Kita-Kinder schließen gemeinsam den neuen Kindergarten in der Wintroper Straße auf.

Von Julie Riede

Arnsberg. Das Evangelische Martin-Luther Familienzentrum Arnsberg feierte 2019 sein Jubiläum und blickt mittlerweile auf mehr als 120 Jahre Kita zurück. Es ist damit der älteste Kindergarten in Arnsberg. Seit Juni 2022 hat es nun einen neuen Standort. Von der Jahnstraße ging es nur wenige hundert Meter weiter in das neu entstandene Gebäude am Wintroper Weg, nah am Bahnhof und direkt hinter dem neuen TVA-Sportbahnhof.

„Das Provisorium im alten Kindergarten hat endlich ein Ende. Lange Jahre haben wir uns in dem Haus in der Jahnstraße arrangiert – es war gemütlich, aber nicht immer praktisch“ so Kitaleitung Christiane Kerstin.
Die neue Kita bietet nun Platz für bis zu 75 Kinder. Es gibt vier Gruppen im offenen Konzept. Bereits nach den Sommerferien starten 72 Kinder in Etappen in das neue Kindergartenjahr, darunter auch die ganz kleinen unter Zwei-Jährigen in der Nestgruppe. Der Kindergartenbetrieb verfügt über ein flexibles Buchungszeitensystem. 17 Mitarbeiter*innen mit Reinigungs- und Alltagshelfern sind aktuell in dem Betrieb für das Wohl der Kinder zuständig. Sechs Weitere kommen nach den Ferien noch hinzu, plus Jahrespraktikanten aus den 11.-Klasse-Jahrgängen der umliegenden Schulen, die sich für die Arbeit als Erzieher*Innen interessieren.

In verschiedenen Themenzimmern können sich die Kinder austoben und ausruhen, ihrer Kreativität freien Lauf lassen oder lernen: die Kita bietet einen Rollenspielraum, einen Sport- und Spielraum, einen Schulkinderraum, ein Lesezimmer, einen Bauraum, Schlaf und Entspannungsräume sowie einen Therapieraum. Dort findet neben der besonderen Sprachförderung auch Ergotherapie statt. Ob Ingenieur*in, Lokomotivführer*in oder Künstler*in, in wenigen Momenten ist der Wandel möglich. Die Kinder können sich ausprobieren, herausfinden, was ihnen liegt, wo die Interessen sind. „Es gibt insgesamt zehn Bildungsbereiche, nach denen die Räume ausgewählt wurden“ erläutert Einrichtungsleiterin Christiane Kerstin. Die Räume verteilen sich auf mehrere Ebenen, sie sind barrierefrei durch einen Aufzug erreichbar.

Treppenführerschein

Am ersten Tag nach dem Umzug toben 33 Kinder aufgeregt durch die weitläufige Anlage. Die große Garten- und Spielanlage lockt im Sonnenschein verführerisch – wenn nicht der nagelneue Rollrasen zu höchster Vorsicht gemahnen würde. „Betreten verboten“, steht dick am Gartenzaun – allerdings gibt es im Gebäude selbst genügend zu entdecken, und der große Sandkasten mit der Terrasse ist auch schon nutzbar.

Sofortiges Pflichtprogramm ist der „Treppenführerschein“ für alle. In kleinen Gruppen üben die Kinder unter Aufsicht, die breite Treppe, die in den zweiten Stock führt, hoch und runter zu laufen. Nach dem anschließenden Freispiel für die größeren Kinder folgt das Mittagessen in den neuen Räumen im rollierenden System. Das Küchenteam ist gut aufgestellt. Alles noch ungewohnt: die Kinder laufen mit großen Augen durch die Räume, „die Küche hat sogar eine Terrasse zum draußen sitzen“ ruft eins der Kinder und zeigt hinaus.

Aktuell ist natürlich noch ein wenig Umzugschaos, in den Ecken stapeln sich die Kartons, „aber wir kommen gut vorwärts“ so Christiane Kerstin. Auf Fotos, die sie vom Umzug zeigt, stehen kleine Toiletten mitten im Flur. Was im ersten Moment kurios erscheint, hat einen besonderen Hintergrund: Toiletten und Waschbecken sind mit ausgezogen aus der Jahnstraße. Sie sind noch top modern und nach einer nicht weit zurückliegenden Spenden-Aktion extra angeschafft worden. „Wir haben gut aussortiert. Aber die Klos mussten mit, das war klar, die waren ja noch fast neu“ lacht Kerstin.

„Die offizielle Eröffnung steht noch an und ist nach den Sommerferien geplant. Bis dahin werden die Kartons alle ausgepackt und der Rasen betretbar sein“ verspricht die Kitaleitung.