Renovierung mit Fragezeichen

Erstellt am 03.06.2022

Steigende Preise machen Arbeiten an der Albanus- und Cyriakus-Kirche schwer kalkulierbar

Viele fleißige Helfer packten in der vergangenen Woche mit an und räumten die Kirche aus. Fotos: Josef Holthoff

Von Josef Holthoff

Welver. Die letzte Renovierung ist genau vierzig Jahre her, jetzt wird es wieder Zeit, die Evangelische Kirche St.-Albanus-und-Cyriakus in Welver zu renovieren. Auslöser ist eine Begutachtung der 1773 erbauten Möller-Orgel vor zwei Jahren. Ein Gutachter hatte wiederkehrende Schäden an dem großen Kircheninstrument festgestellt, ausgelöst durch Vibrationen, die von einer Verlängerung der Empore ins Kirchenschiff rührten.

Dreieinhalb Meter war damals die Empore verlängert worden, als das Instrument dort aufgestellt wurde. Außerdem gibt es ein partielles Schimmelproblem unterhalb der Empore, da seitdem die Hinterlüftung nicht mehr funktionierte. Jetzt werden rund 360.000 Euro von der Kirchengemeinde Niederbörde in die Hand genommen, lediglich rund 50.000 Euro werden dabei mit Fördermitteln abgedeckt.

Aufgrund der derzeitigen Situation im Bausektor können die tatsächlichen Kosten aufgrund der in Bewegung geratenen Preise nicht wirklich kalkuliert werden, ist sich das Presbyterium der ungewissen Situation bewusst. Durch das jetzt erfolgte sogenannte „Einhausen“ der Orgel, des Altars und der Kanzel werden diese geschützt, das Ausräumen der Kirchenbänke und des gesamten Inventars haben kräftige Hände der Kirchengemeinde in der vergangenen Woche erledigt.

Alle Bänke wurden an einem trockenen Ort zunächst eingelagert und sollen nach Abschluss der Arbeiten in der Kirche teilweise aufgearbeitet werden. Der nächste Arbeitsschritt wird das Einrüsten der Kirche, um einen Zugang zum Dachraum von außen zu schaffen. Von dort wird zunächst am Dach des Kirchenschiffs gearbeitet, die Decke soll begehbar gemacht und gleichzeitig isoliert werden.

Parallel dazu wird in der Kirche die Empore fast auf das ursprüngliche Maß zurückgebaut, außerdem wird im rückwärtigen Teil der Empore ein größerer Lichtschacht geschaffen, um dort die Lüftung zu gewährleisten. Dazu kommen verschiedene Arbeiten für ein Lichtkonzept, elektrische Bankheizungen und Pendelleuchten in den Seitenschiffen, für die eine Vielzahl von Elektrokabeln verlegt werden muss.

Außerdem soll die Mikrofon- und Lautsprecheranlage überarbeitet werden. Die Bauausführung obliegt dem Ingenieurbüro Rohrberg, mit dem die Kirchengemeinde Niederbörde bereits länger zusammenarbeitet. Bis zum Ende des Jahres wird in der Evangelischen Kirche in Kirchwelver kein Gottesdienst stattfinden, dort werden in den kommenden Monaten die Handwerker das Heft in der Hand haben. Joe

Alles muss raus: Die Bänke wurden an einen trockenen Lagerort gebracht.

360.000 Euro – Stand heute – soll die Renovierung der St. Albanus und Cyriakus-Kirche kosten.