Johannes Oerding in der Krippe

Erstellt am 12.01.2023

Figuren aus „Krippe der 1000“-Aktion ergänzen die Darstellung

Sie folgen dem Stern von Bethlehem im Sitzen, mit dem Rollator, der Gitarre, trotz Hexenschuss und Bauchweh: Die Katechumenen gingen ihrer Aufgabe offenbar mit viel Spaß und Fantasie nach. Fotos: Bunte

Von Klaus Bunte

Bremen. „Der da ist dann wohl Johannes Oerding“, amüsiert sich Pfarrerin Christine Dinter über die von einem Konfirmanden gestaltete Krippen-Figur aus Ton mit der Baseball-Kappe und der Gitarre, die, neben einer Figur mit Rollator stehend, in der Tat eine gewisse Ähnlichkeit hat mit dem populären Popsänger und Songwriter hat. Welches Lied er wohl vor dem Jesuskind zum Vortrag bringt? Vermutlich „Engel“. Vielleicht auch „This Christmas“.

Diese Weihnacht hat die Krippe der Evangelische Kirchengemeinde Ense unvermittelt Verstärkung bekommen. Die Figuren entstanden zwar schon 2021, als Superintendent Dr. Manuel Schilling die Idee zur „möglicherweise zahlenmäßig größten Krippe der Welt“ hatte . Damit trotz Corona doch etwas Gemeinschaftliches entstehen konnte, rief er die Gemeinden im gesamten Kirchenkreis Soest-Arnsberg dazu auf, solche Krippen-Figuren zu erschaffen. Es wurden mehr als tausend. Der Kirchenkreis stellte dazu insgesamt 1,2 Tonnen Ton zur Verfügung. „Alle, die mitmachen wollten, durften loslegen. Und das war schon sehr beeindruckend bei der Ausstellung in der Neu-St.-Thomä-Kirche in Soest“, erinnert sich Dinter.

Auch für sie und ihre Mitstreiter grenzte die Aktion an ein schulisches Physikexperiment: Die spezielle Tonmasse musste nicht im Ofen gebrannt werden, sondern trocknete an der Luft, „und das war ein Abenteuer. Zuletzt habe ich in der Schule getöpfert. Wenn man die im Liegen trocknen ließ, dann verschob sich dauernd was, dann sackte schon mal ein Bein weg.“ Einigen der Figuren mangelt es daher auch an Standfestigkeit und sind sehr anlehnungsbedürftig, finden Halt am Fensterrahmen.

Dinter notierte zum Glück unter den Figuren sowohl, aus welcher Gemeinde die Beiträge kamen, als auch, von welchem Mitglied. Dafür erinnerte sie sich ihrer erst spät – erst, nachdem der aktuelle Gemeindebrief schon veröffentlicht war. Nun zieren sie die vier Fensterbänken des Saals. Unter ihnen: Die drei aus Holz geschnitzten Könige der eigentlichen Krippe, „die hat unsere Kirchmeisterin dorthin gestellt, denn aktuell sind die ja ohnehin noch auf dem Weg.“

Die Pfarrerin erklärt weiter: „Wir sitzen im Kirchenraum genau vor bzw. zwischen  dem Weihnachtsbaum und der Krippe, hören die Orgel und singen zwischen den Geschichten Lieder, die die Gemeinde sich aus dem Gesangbuch wünschen kann. Wir schließen die Tür zum Flur und dann sind die Geräusche von draußen nicht mehr zu hören. Alles andere ist Fantasie.“