Wenn die Vorfreude rockt

Erstellt am 22.12.2022

„Rock Christmas“ ist musikalischer Weckruf vor dem Weihnachtsfest

Bandmitglieder der Formationen „No Limiz“ aus Arnsberg und „Gegenwind“ aus Werl unterhielten ihre Gäste in der Auferstehungskirche jetzt vortrefflich mit rockigen Weihnachtsliedern bei der Traditionsveranstaltung „Rock Christmas“. Foto: Frank Albrecht

Von Frank Albrecht

Arnsberg. Wäre es nicht die mit Lichtern und Tannengrün bereits geschmückte Stadt, dann würde das jährliche Konzert „Rock Christmas“ laut hörbar den musikalischen Weckruf für das Weihnachtsfest geben: Auch in diesem Jahr sollte die traditionelle Konzertveranstaltung der evangelischen Kirchenband „No Limiz“ aus Arnsberg nicht fehlen und konnte jetzt ein kleines, aber vollends begeistertes Publikum in der Auferstehungskirche Arnsberg unterhalten. Hatten sich die heimischen Musiker doch Verstärkung aus der Jugendkirche Ense-Werl engagiert, die sich als Formation unter dem Namen „Gegenwind“ am Konzert in Arnsberg beteiligte.

Zusammen mit den drei brennenden Kerzen am Adventkranz waren es internationale weihnachtliche Lieder, mit denen die Besucher schon vor dem Konzertbeginn auf ihren Konzertabend eingestimmt wurden. Der musste jedoch kürzer und in einer geschmälerten Besetzung ausfallen als ursprünglich geplant. Neben dem Bandgründer von „No Limiz“, Pfarrer Wolfram Sievert, fehlten auch andere Mitglieder der Werler Band krankheitsbedingt. Doch immerhin noch sieben Musiker und Sänger:innen konnte man auf die Bühne mitten in der Arnsberger Auferstehungskirche bringen, die ihr Publikum keineswegs enttäuschten.

Presbyter Nils Rohde aus Arnsberg, der auch für die Mischung der Musik zuständig war, begrüßte die mehrheitlich neuen Gäste der Traditionsveranstaltung und überbrachte zugleich die Grüße von Wolfram Sievert, der sein Fernbleiben entschuldigen ließ. Und gleich mit dem ersten Akkord beim Lied „Something about Christmas Time“ war das überwiegend ältere Fan-Publikum vollends dabei. Die Akteure der beiden Bands vermochten im Anschluss ein knapp sechzigminütiges weihnachtliches Programm mit vor allem bekannten internationalen Weihnachtsliedern abzuliefern, an dem die Zuhörenden großen Gefallen fanden. Zumindest Füße und Beine wurden eifrig in Bewegung gesetzt, um mit dem Takt der Bands mitzuhalten.

Ob mit der veränderten Version des Klassikers „Driving home for Christmas“ von Chris Rea oder „Santa Claus is coming to town“: Viele der vorgetragenen Lieder wurden von den Anwesenden in bester Weihnachtsstimmung zumindest still mitgesungen oder gesummt. Unter dem starken Schlussapplaus der Anwesenden gab es schließlich den „Santa Claus“ als gelungene Wiederholung und Zugabe zugleich.

Während die von Pfarrer Wolfram Sievert betreute Kirchenband „No Limiz“ in nahezu jährlich veränderter Formation seit fast zwanzig Jahren schon ihr Publikum zu verschiedenen kirchlichen und weltlichen Anlässen erfreut, können die Gäste aus Werl noch etwas drauflegen. Im kommenden Jahr feiert „Gegenwind“ schon seinen 30. Geburtstag.

„Die Formation hat sich aus der evangelischen Jugendkirche Ense-Werl entwickelt und steht inzwischen schon in der 8. Generation auf der Bühne“, weiß Bassist Marc Pauly, der selber noch aus der ersten Generation stammt. Vor exakt fünf Jahren hatten die sechs Musizierenden ihren ersten gemeinsamen Auftritt zusammen mit „No Limiz“ – seitdem gibt es regelmäßige Kontakte. Bei „Rock Christmas“ ganz praktisch in Form von Instrumentalisten und Gesangsunterstützung sogar aus Hannover.

Die Arnsberger Band „No Limiz“ freute sich in den letzten Jahren über ein stets wechselndes Ensemble von bis zu 35 Mitgliedern. „Je jünger die Bandmitglieder sind, desto länger haben wir etwas von ihnen“, erklärt Nora Haake aus Arnsberg, mit sieben Jahren auch schon ein „alter Hase“ in der Formation. Dass das Konzert in diesem Jahr überhaupt so stattfinden konnte, verdankt man einer Intensiven Akquise neuer Mitglieder. Noch im September war die Band aufgrund veränderter Lebensumstände mit Ausbildung und Studium auf nur noch drei Mitglieder geschrumpft.

„Wir freuen uns weiter über gesangsinteressierte junge Menschen – die Konfession spielt dabei keine Rolle“, sagt Nora und hofft auf weiteren Zuwachs. Schließlich wolle man nicht ausschließlich ein eng religiöses Programm bieten, sondern spiele und singe auch bei Hochzeiten oder anderen Festen. Gleiches gilt natürlich auch für die Werler Musiker von „Gegenwind“. Zusammen will man künftig noch mehr außerhalb der Kirche spielen, aber die Wurzeln dabei nicht vergessen.

Interessierte, die gerne Teil der Bands werden möchten – vor allem bei „No Limiz“ werden noch begeisterte Instrumentalist:innen „zum Mitreisen“ gesucht – sind immer herzlich willkommen. Bei „No Limiz“ wird jeden Montagabend für rund zwei Stunden geprobt. Die Formation „Gegenwind“ trifft sich jeden Freitag zur Probe.