Im Labyrinth der Lichter

Erstellt am 03.11.2022

Kirchengemeinden zwischen Lippe und Möhne illuminieren Reformationstag

Zum Glück spielte das Wetter mit. So verschmolzen Abenddämmerung und Lichterlabyrinth zu einer beeindruckenden Kulisse. Fotos: Thomas Brüggestraße

Von Thomas Brüggestraße

Neuengeseke. Mit zwei zentralen Gottesdiensten für die Region feierten die Evangelischen Kirchengemeinden zwischen Lippe und Möhne  den Reformationstag. Immer noch mit dem Hinweis, beim Singen Masken zu tragen und alle Abstands- und Hygieneregeln einzuhalten, aber doch etwas befreiter vom  Druck der beiden zurückliegenden Jahre der Corona-Pandemie.

Zwei Gottesdienste gab es in der Evangelischen Kirche in Neuengeske – um 16.30 Uhr „klassisch“ mit Pfarrerin Stefanie Pensing, um 18 Uhr für und mit Konfirmanden und Familien mit Pfarrer Ralph Frieling und mit einem ganz besonderen Angebot: Ein Lichter-Labyrinth war aufgebaut. Auf einer Plane von 16 mal 16 Metern hatten Helfer bereits am Morgen auf der Wiese neben der Kirche mehr als 200 kleine Kerzen in Papiertüten aufgestellt. Vier „Teamer“ der Jugendkirche hatten sie dann zum Hereinbrechen der Dunkelheit entzündet.

Vorsicht war geboten, denn die silbern schimmernde Plane war empfindlich und konnte reißen. Nur auf Strümpfen oder mit geprüft glatten und sauberen Schuhen durften alle schweigend und begleitet von meditativer Musik den Weg durch die Installation hin zur Mitte finden, wo zum Abschluss jeder einzeln von Pfarrer Frieling die Hände zum ganz persönlichen Segen aufgelegt bekam.

Die Idee zur Aktion stammte aus den Gemeinden vor Ort. Angelehnt war sie an ein berühmtes Vorbild, an das im 13. Jahrhundert entstandene Labyrinth in der Kathedrale von Chartres. Auf gedruckten Faltkarten, die jeder als Erinnerung mitnehmen konnte, war das Labyrinth als Foto abgedruckt, und es gab dazu einen Text zum Meditieren: „Das Labyrinth ist ein altes religiöses Symbol für das Leben. Es beschreibt einen Weg, der nicht nur geradeaus verläuft, sondern Wendungen nimmt. Der Weg aber geht immer weiter. Das Ziel ist die Mitte.“ Als Versprechen ein Bibelzitat: „Der Herr, Dein Gott, wird mit Dir ziehen und Dich auf Deinen Wegen nicht verlassen.“ (1. Mose 31,6)