Breite Zustimmung für Fusion

Erstellt am 25.11.2022

Kirchengemeinden in Medebach und Winterberg rücken immer enger zusammen

Schon lange feiern die Evangelischen Kirchengemeinden Medebach und Winterberg immer wieder gemeinsam Gottesdienste: Zu Buß- und Bettag hielt Pfarrer Uwe J. Steinmann in Winterberg die Predigt, Kollegin Dr. Sandra Gintere war für die Liturgie zuständig. Foto: Jens Gesper

Von Jens Gesper

Medebach/Winterberg. Als sich jetzt Gemeindeglieder der Evangelischen Kirchengemeinden Medebach und Winterberg zum gemeinsamen Gottesdienst in der Winterberger Kirche trafen, da waren die Kirchengemeinden nochmal näher aneinandergerückt als bisher.

Schon rund ein Dutzend Jahre gibt es die Tradition, Gottesdienste gemeinsam zu feiern. Im Mai 2022 fand nicht nur der kombinierte Himmelfahrts-Gottesdienst beider Gemeinden in Medebach statt, sondern auch noch ein gemeinsames Gespräch beider Presbyterien, zusammen mit Simone Conrad, Superintendentin des Evangelischen Kirchenkreises Wittgenstein, zu dem Winterberg gehört, und ihrem Amtskollegen Dr. Manuel Schilling, als Chef des Kirchenkreises Soest-Arnsberg zuständig für die Kirchengemeinde Medebach.

Die hier vorsichtig angedachte Vereinigung der beiden kleinen Diaspora-Kirchengemeinden zu einer gemeinsamen, um Kräfte zu bündeln und für die Zukunft bestmöglich aufgestellt zu sein, wurde im Sommer an beiden Orten in Gemeindeversammlungen vorgestellt. Ohne Euphorie, aber mit viel Pragmatismus und deutlichen Worten ermutigten in beiden Versammlungen die Gemeindeglieder ihre jeweiligen Presbyterien, auf die Vereinigung zuzugehen.

Inzwischen wurden die entsprechenden Beschlüsse der gemeindlichen Leitungsgremien gefällt. In Medebach sprach man sich bei zwei Enthaltungen einstimmig dafür aus: „Das Presbyterium beschließt, die bisherigen Aktivitäten hinsichtlich einer möglichen Vereinigung der Kirchengemeinde Medebach und der Kirchengemeinde Winterberg in einen konkreten Prozess zu überführen und diesen möglichst mit einer Vereinigung zum 1. Januar 2024 abzuschließen. Die neu entstehende Kirchengemeinde soll dem zukünftigen Kirchenkreis Siegen-Wittgenstein zugeordnet werden.“

Einstimmig und ohne Enthaltungen beschloss das Winterberger Presbyterium, eine Vereinigung mit der Medebacher Nachbarkirchengemeinde zum 1. Januar 2024, die künftige gemeinsame Zugehörigkeit zum Kirchenkreis Siegen-Wittgenstein, der Anfang 2023 neu entsteht, und die Bitte, dass die Kreissynodalvorstände der beteiligten Kirchenkreise die erforderlichen Schritte einleiten.

So ist der Stand der Dinge jetzt im November. Bei seiner Predigt in der Winterberger Kirche beschränkte sich Medebachs Pfarrer Uwe J. Steinmann nicht nur auf den Rückblick auf die Geschichte des kirchlichen Feiertags, der einst sogar ein gesetzlicher, damit arbeitsfreier Feiertag war. Ganz konkret blickte der Pfarrer am Buß- und Bettag in die Zukunft beider Kirchengemeinden, der Kirche allgemein.

Dafür destillierte Pastor Steinmann an dem kirchlichen Feiertag aus der Bibel folgende Aufgabe: „Wir sollen unsere Ohren verschließen für den Lärm der Welt, damit wir offen werden für Gottes Zuspruch und Anspruch. Und das heißt Buße: Betend hinterfragen, ob wir auf dem richtigen, das heißt Gottes Weg sind. Und notfalls umkehren und Dinge ändern oder zumindest den Wandel anstoßen. Wenn uns das gelingt, dann hat der Friede - der innere in unseren Herzen - aber auch der große, weltpolitische - eine Chance. Denn wahrer Friede kann nur von Gott kommen.“

Nachhören kann man die gesamte Predigt auf dem YouTube-Kanal der Medebacher Kirchengemeinde unter https://www.youtube.com/watch?v=7qdzsa9BPN4.