Von Klaus Bunte
SOEST. Zum zweiten Mal innerhalb von zwei Wochen musste die Feuerwehr zur Soester Tafel in der Thomästraße ausrücken. Auch gegen Mittag roch es im Speisesaal der Tafel noch immer massiv nach Rauch. Nicht, weil Räucheraal auf dem Speiseplan stand oder das Rauchverbot aufgehoben wurde – vielmehr Tafel in der Nacht das Opfer von Brandstiftern.
Hinter dem Haus steckten sie acht Mülltonnen in Brand – die blauen und grauen Tonnen verschmolzen zu einem einzigen schwarzen Klumpen, übertrugen diese Farbe auch gleich auf die Hauswand. Das Fenster zum Büro zerbarst unter der Hitze und musste provisorisch durch eine Holztafel ersetzt werden.
Das Gebäude zog voll Rauch, „der Ruß zog bis in die Kochtöpfe, fast hätte die Mittagsausgabe ausfallen müssen“, erklärte Maike Oesterhaus, hauptamtliche Mitarbeiterin der Tafel, „immerhin hatte die Feuerwehr den Brand rasch unter Kontrolle und er griff nicht aufs Nebenhaus über.“
Das Tafel-Team rückte mit Schrubbern und Eimern an, um die Schäden so gut es ging zu beseitigen. Ein Transporter trug erhebliche Lackschäden davon, Kunststoffteile verzogen sich. Die Reifen dürften reif sein für den Schrott. Michael König, Vorsitzender des Vereins Soester Tafel: „Wir hatten gerade erst die Winterreifen aufziehen lassen.“ War es „nur“ Vandalismus oder steckt mehr dahinter?
Für Letzteres spricht, dass die Polizei Einbruchsspuren an der Tür feststellte. Nicht gerade professionell gingen die Täter vor, offenbar machten sie sich nur mit einem Schraubendreher an der Tür zu schaffen. König: „Aber was will man hier stehlen? Eine Stange Porree? Eine Tageskasse gibt es hier nicht, nur Lebensmittel, und die werden kostenfrei ausgegeben.“
Bereits in der Nacht zum 17. Oktober hatte jemand hinter dem Haus auf einem Tisch selbst mitgebrachte, leere Aktenordner in Brand gesetzt. Der Schaden blieb gering. Diesmal dagegen schätzt ihn die Polizei auf mehrere tausend Euro. Dass gerade eine Einrichtung, deren Ziel es ist, sozial Benachteiligten zu helfen, Ziel solcher Attacken wird, „das macht mich stinksauer und betroffen“, so König.
Hinweise nimmt die Polizei unter Tel. 02921/91000 entgegen.