Der Tod gehört zum Leben

Erstellt am 12.12.2019

Von Frank Albrecht

Arnsberg. Das gerade gegründete Netzwerk „Leben mit dem Tod“ hatte jetzt zu seiner ersten gemeinsamen Veranstaltung eingeladen. In der Kapelle des Arnsberger Waldfriedhofes kamen rund 30 Interessierte zu Licht, Texten und Musik zusammen. Pfarrerin Christina Bergmann vom Seelsorgereferat des Kirchenkreises Soest-Abend begleitete die Teilnehmer zu einer besinnlichen Stunde mit Text zur Musik.

„Wir wollen die Themen Leben und Tod enttabuisieren“, sagte Pfarrerin Bergmann in der Kapelle. Der Tod gehöre zum Leben dazu und umgekehrt, was gerade auf einem Friedhof spürbar werde. Sie lud die Anwesenden ein, sich auf eine Spurensuche zum Leben zu begeben. Einen tieferen und weiteren Sinn zum Thema würde erst recht eine Friedhofskapelle vermitteln können. Ein Zusammenspiel von Texten und Musik solle dabei zum Lauschen und Staunen einladen.

„Die Seele sei weit, dass dir das Leben gelingt“, las Christina Bergmann aus einem Gedicht von Rainer Maria Rilke vor, der für die Veranstaltung eine Reihe von Texten lieferte, wie auch das Gedicht „Herbst“. Dazu spielte Sophia Kummer auf dem Cello Werke von Bach und anderen Komponisten, die sie selber passend zu den Texten ausgesucht hatte. So lud das Gedicht „Die Todin“ alle Anwesenden ein, beim Blick auf Leben und Tod auch eine Veränderung der Perspektive zu sehen.

Ein Text aus der Offenbarung des Johannes sowie Ausschnitte aus Werken von Rose Ausländer, Hermann Hesse, Michael Ende und anderen sorgten in Kombination mit der Cello-Musik für eine besondere Stimmung in der Kapelle. Pfarrerin Christina Bergman munterte auf, sich auch den „großen Fragen“ der Menschheit zu stellen – Woher kommen wir? Wohin gehen wir? Was ist meine Aufgabe auf der Erde? In Zeiten des Wandels führe der Weg zum Licht, las sie aus weiteren Texten.

Am Netzwerk „Leben mit dem Tod“ beteiligen sich bislang das Seelsorgereferat des Evangelischen Kirchenkreises Soest-Arnsberg, die Evangelische Kirchengemeinde Arnsberg, das Klinikum Hochsauerland, das Hospiz Raphael, der ambulante Hospizdienst von Caritas und Provita, die Fachstelle Zukunft Alter der Stadt Arnsberg, die Propsteipfarrei St. Laurentius, die Katholische Krankenhausseelsorge sowie die Trauerbegleitung „L(i)ebe Wohl“. Das Netzwerk ist aber weiter offen und freut sich über neue Mitglieder.

 

Pfarrerin Christina Bergmann (li.) konnte zusammen mit Cellisten Sophia Kummer ein Reihe interessierter Gäste zur ersten Veranstaltung des Netzwerkes „Leben mit dem Tod“ begrüßen. Foto: Frank Albrecht