WICKEDE. Not macht bekanntlich erfinderisch. Das haben zahlreiche Kirchengemeinden während der Corona-Krise bewiesen und haben sich in ein - für viele - digitales Abenteuer gestürzt. Eine der ersten Gemeinden, die diese Welt für sich entdeckt hatte, war Wickede. Dort ist man bereits sehr früh „online gegangen“, um den Gläubigen auch in schwierigen Zeiten ein Angebot zu machen.
In Zusammenarbeit mit den Brüdern und Schwestern der katholischen Gemeinde St.Antonius von Padua und St. Vinzenz wurden für den You-Tube-Kanal Video-Andachten unter dem Titel „ANgeDACHT“ aufgenommen und ins Netz gestellt.
Mit beachtlichem Erfolg. Bis zu 1600 Klicks sind der Beweis, dass das Format angenommen wurde. Unter Federführung von Ralf Burzan, Meister der Veranstaltungstechnik, wurde die Johanneskapelle zum digitalen Aufnahmestudio. Musikalisch unterstützt wurde das Projekt durch die beiden Organisten der Gemeinden, Valentina Wekessen und Eugen Oelmann. Bereits am 21. März, also wenige Tage nach dem bundesweiten Lockdown, ging Wickede erstmals auf Sendung. Der letzte Beitrag wurde (vorläufig) ab 3. Mai angeboten.
Die beiden Kirchengemeinden der Ruhr-Stadt sind dabei nicht nur ein digitales Zweckbündnis eingegangen, sondern haben auf diese Weise auch den ökumenischen Gedanken gepflegt und ausgebaut. Gut möglich, dass es auch in Zukunft eine ähnliche Form der Zusammenarbeit geben wird.
Allerdings ist der Aufwand, der hinter den im Schnitt 15 Minuten langen Beiträgen steht, enorm. Zwei bis drei Stunden haben die jeweiligen Drehs gedauert. Hinzu kommt die Bearbeitungszeit von bis zu zwölf Stunden – kein Vergleich also zu einem konventionellen Gottesdienst.
Dennoch – das Fazit der Akteure (vor allem der Pfarrer Dr. Christian Klein, Ernst Pallmann, Thomas Metten, Prädikantin Eva Berneis sowie Ralf Burzan) fällt überaus positiv aus. Schließlich hat man auch Menschen erreicht, die sonst eher kirchendistanziert sind. Und dafür hat sich der Aufwand allemal gelohnt. (Lim)
Ralf Burzan hat die Johannes-Kapelle für das Online-Format „ANgeDACHT“ zu einem digitalen Aufnahmestudio umgebaut.
Insgesamt achtmal wurden Andachten – hier mit Ernst Pallmann und Thomas Metten - aufgenommen. Hinzu kommen noch einige Sonderformate. Fotos: privat/Berneis
Ralf Burzan hat sich um die Technik gekümmert.
Prädikantin Eva Berneis war bei zahlreichen Aufnahmen dabei.