Kirchenkreis sucht gute Seelen

Erstellt am 22.01.2021

SOEST/ARNSBERG. Sie sind so etwas wie die stille Reserve in diesem Land. Immer, wenn Staat, Gesellschaft, aber auch Kirche sich aus Verantwortungsbereichen zurückziehen müssen oder wollen, treten vielerorts Ehrenamtliche auf den Plan und füllen diese Lücken. Das klappt meist erstaunlich gut und ist ein Hauptgrund, dass vieles in unserem Land ganz hervorragend funktioniert. Man denke in diesem Zusammenhang nur an die Flüchtlingshilfe oder auch jetzt an das ehrenamtliche Engagement im Zeichen der Pandemie.

Aber auch wenn etwas gut funktioniert, kann vieles häufig noch verbessert werden. Mit einer „Ausbildung für Ehrenamtliche“ trägt das „Seelsorge“-Referat der Evangelischen Kirche im Kirchenkreis Soest-Arnsberg diesem nun Rechnung. Der neue Basiskurs „Kompakt“, der im März beginnt, umfasst  einen Kennenlerntag, eine Kompaktwoche (26. bis 30. April) und den Abschlusstag am 5. Juni. Außerdem wird ein Abend-Basiskurs angeboten, der am 25. Februar startet und jeden 2. und 4. Donnerstag im Monat stattfindet

„Wir haben ganz viele Menschen, die für andere da sind“, erklärt Simone Pfitzner, die das Referat Seelsorge im Kirchenkreis Soest-Arnsberg verantwortet. Allein in ihrem Verantwortungsbereich sind es fast 400 Frauen (überwiegend) und Männer, die sich ehrenamtlich für andere engagieren. Diese Menschen, die unter anderem in Seniorenheimen, in Krankenhäusern oder auch im Gefängnis in Besuchsdiensten aktiv sind, möchte die Koordinatorin für Seelsorge, professionell schulen.

„Wenn Seelsorge die Muttersprache der Kirche ist“, so Pfitzner, „dann ist Kirche ohne Seelsorge nicht denkbar. Seelsorge gehört zum Kerngeschäft.“

Die Landeskirche hat für diese Schulung einheitliche Standards geschaffen. Dadurch dürfen sich die Teilnehmer des Kurses am Ende „Zertifizierte, ehrenamtliche Seelsorgekraft“ nennen. Pfitzner:  „Die Ehrenamtlichen verfügen in der Regel über ein großartiges Potenzial. Aber kaum jemand ist umfassend für die vielfältigen und oft auch schwierigen Aufgaben ausgebildet worden.“

Häufig führt das dazu, dass Ehrenamtliche sich überfordert fühlen, schlimmstenfalls an ihrer Aufgabe erkranken oder zerbrechen. „Es geht deshalb“, so die Seelsorge-Expertin, „in dem Schulungsangebot auch ein wenig um Selbstschutz.“

Vermittelt werden daher unter anderem Gesprächstechniken oder der Umgang mit Störungen. Aber auch darum, wie man ein Gespräch beendet, so dass keine Seite frustriert zurückbleibt. Pfitzner: „Wir möchten, dass die Teilnehmer unserer Schulung sicher werden in dem, was sie tun.“ Aus diesem Grund werden vor allem auch die Stärken eines jeden Einzelnen herausgearbeitet.

Der Eigenanteil an der Ausbildung beträgt 70 Euro (Abend-Basiskurs) und 150 Euro für den „Basiskurs Kompakt“. Anmeldeschluss ist der 1. Februar (Abendkurs), bzw. 1. März. Die Kurse werden in einem Gemeindehaus des Kirchenkreises durchgeführt. Der genaue Ort richtet sich nach der Erreichbarkeit für die Gruppe und damit nach den Anmeldungen.

Anmeldungen und weitere Informationen bei Simone Pfitzner (0170/5220828 oder 0291/952 982 25), seelsorgereferat@evkirche-so-ar.de

 

Bietet eine fundierte Ausbildung in ehrenamtlicher „Seelsorge“ an: Simone Pfitzner. Foto: Hans-Albert Limbrock