Neues Leben für das Albert-Schweitzer-Zentrum

Erstellt am 14.05.2021

Noch bis Ende Mai können sich die Einwohner aus Gudenhagen-Petersborn an der Umfrage beteiligen.

Von Kathrin Koppe-Bäumer

BRILON - Die Evangelische Kirchengemeinde hat am 25. April vom Bund und vom Land NRW Fördermittel zugesagt bekommen, mit denen sie Untersuchungen zur Umwandlung des Albert-Schweitzer-Zentrums in Gudenhagen-Petersborn finanzieren kann.

Mit einem Fragebogen auf Postkarten, die Mitte Mai an alle Haushalte in Gudenhagen-Petersborn-Pulvermühle verteilt werden, will die Kirchengemeinde herausfinden, welche Ideen die Bevölkerung für eine Umwandlung der Kirche mit den Gemeinderäumen und dem dahinter liegenden Grundstück hat und was sich Bewohner und Bewohnerinnen von der Umwandlung des kirchlichen Zentrums für ihr Dorf erhoffen.

Die zuständige Projektgruppe wünscht sich, dass möglichst viele Menschen eine Postkarte ausfüllen und bis zum 30. Mai portofrei an die Kirchengemeinde zurückschicken oder auf www.brilon.ekvw.de die Fragen digital beantworten.  Mitarbeiterinnen des Instituts für Kirche und Gesellschaft der Evangelischen Kirche von Westfalen werden die Ergebnisse auswerten und grafisch darstellen.

Die Ideen werden auf einer Zukunftswerkstatt mit interessierten Menschen aus Gudenhagen-Petersborn-Pulvermühle weiterentwickelt. Diese ist geplant für Freitag, 18. Juni von 18 bis 21 Uhr. Da die Pandemie-Situation keine Präsenzveranstaltungen zulässt, wird die Zukunftswerkstatt als Video-Konferenz durchgeführt.

Alle Ergebnisse werden an ein Architekturbüro weitergeleitet, das eine Machbarkeitsstudie erstellt, also Wörter in Zeichnungen und Berechnungen umsetzt.  Im Oktober werden diese Pläne der Bevölkerung vorgestellt werden.

Die Stadt Brilon sowie Ortsvorsteher Wolfgang Diekmann stehen hinter dem Projekt.  Die Kirchengemeinde Brilon wird außerdem unterstützt von Axel Rolfsmeier, der im  Institut für Kirche und Gesellschaft im Bereich nachhaltiger Quartiersarbeit vielfältige Erfahrungen gesammelt hat. An seiner Seite arbeiten die Praktikantinnen Anne-Kathrin Tölg und Judith Nienstedt. Vorsitz der Projekt-und Steuerungsgruppe hat Ralf Gütting, der im Kreiskirchenamt Sauerland-Hellweg zusammen mit Melanie Heußner in der Stabsstelle Struktur und Entwicklung arbeitet. Mitglieder des Presbyteriums beteiligen sich, Elena Albracht stellt die Verbindung zwischen der Projektgruppe und der Stadt Brilon her, Andreas Droß ist als Vertreter des dörfliche Vereinslebens dabei.

Regionalpfarrerin Kathrin Koppe-Bäumer ist die Projekt-Ansprechpartnerin vor Ort. In der Steuerungsgruppe sind beteiligt: Vorsitzender Pfarrer Rainer Müller und Finanzkirchmeister Burkhard Lamotte vom Presbyterium, Ortsvorsteher Wolfgang Diekmann und Mitarbeitende aus dem Kreiskirchenamt Sauerland-Hellweg.

Den Mitgliedern der Projekt- und Steuerungsgruppe ist klar: Sie sind angewiesen auf ein hohes Maß an Interesse und Engagement der Bevölkerung von Gudenhagen-Petersborn-Pulvermühle. Wie groß die Bereitschaft ist, in diesem Projekt mitzudenken, Ideen beizusteuern und zukünftig auch mitzuwirken, wird der Rücklauf der Postkarten zeigen. „Wir sind sehr gespannt“, gibt Kathrin Koppe-Bäumer zu. „Wir sind froh, dass die LEADER-AG Hochsauerland unser Projekt als förderwürdig eingestuft hat und uns die Bundes-und Landesmittel für die Finanzierung eines Kleinprojekts zugesprochen hat. Das zeigt, dass unserem Projekt Zukunft zugetraut wird“, sagt Pfarrer Rainer Müller.

Seit Juni 2020 bewegt die Evangelische Kirchengemeinde, angestoßen von der Empfehlung von Bürgermeister Dr. Christof Bartsch und unterstützt von Vertretern und Vertreterinnen der Dorfgemeinschaft, Gedanken zur Umgestaltung des Albert-Schweitzer-Zentrums. Bereits seit 2013 ist dem Presbyterium klar, dass es das Kirchengebäude als Kirche langfristig nicht halten kann. Immer wurde aber der Wunsch geäußert, dass das Gotteshaus stehenbleiben und neu mit Leben gefüllt werden soll. „Dabei ist uns wichtig, dass wir über unsere Planungen immer auch unsere Katholischen Glaubensgeschwister informieren. Es soll ein gutes Miteinander für die Menschen im Dorf werden“, betont Pfarrer Rainer Müller ausdrücklich.

Zentraler Ort der Begegnung

Im Februar 2021 stellte sich das Presbyterium hinter diese Botschaft:

•Wir wollen, dass das Albert-Schweitzer-Zentrum durch eine Umwandlung zu einem zentralen Ort der Begegnung im Dorf wird. So kann die ehemalige Kirche wieder mit Leben gefüllt wird.

•Wir laden die Menschen im Dorf ein, sich gemeinsam auf einen Entwicklungsprozess einzulassen, in dem die Umwandlung und Nutzung der Kirchgebäude und des dazugehörigen Grundstücks zur Zukunftsfähigkeit des Dorfes beiträgt.

•Die Evangelischen Gemeindeglieder geben ihre Kirche ans Dorf ab und setzen auf ökumenische Gastfreundschaft der katholischen Gemeinde vor Ort.

 

Aus dem Kirchengebäude soll ein zentraler Ort der Begegnung für die gesamte Dorfgemeinschaft werden. Foto: Hans-Albert Limbrock

Mit Plakaten wird auf die Umfrage aufmerksam gemacht.