Die Angst vor dem Tod

Erstellt am 28.01.2022

Ausstellung und Vorträge beschäftigen sich mit letzter Phase des Lebens

Dr. Anja Kretschmer kommt aus Berlin und nennt sich Friedhofsflüsterin. Am 26. Februar nimmt sie Interessierte mit auf eine Führung über den Arnsberger Waldfriedhof.

Arnsberg-Neheim. Selbst wenn die Frage nur rein rhetorisch gestellt wird, bleibt sie unangenehm: „Haben Sie Angst vor dem Tod?“ An dieser Stelle kann man wie der berühmte Komiker, Schauspieler und Regisseur Woody Allen antworten: „Sterben kann nicht so schlimm sein; sonst würden es ja nicht so viele tun.“ Früher oder später aber muss sich jeder ernsthaft mit dieser Frage beschäftigten.

„Dialog mit dem Ende“ ist der Titel einer Ausstellung, die sich vom 3. bis 25. Februar in der Stadtbibliothek in Arnsberg-Neheim Fragen nach der Endlichkeit in den Blickpunkt stellt. Über das Sterben und den Tod spricht man in der Gesellschaft im Allgemeinen nicht. Dabei ist es neben der Geburt das einzige, was alle Menschen eint, denn jedes Leben endet mit dem Tod – früher oder später.

Die Dokumentarfilmerin Sylvie Hohlbaum und der Fotograf Steffen Baraniak haben sich auf der Suche nach Menschen in ihrer letzten Lebensphase begeben. Sie haben Frauen und Männer getroffen, die ihre Gedanken, Gefühle und Ängste zum Thema Sterben mit ihnen teilten; darunter junge Schwerkranke, Menschen mit Nahtoderfahrung und auch Hochbetagte. In der Ausstellung werden diese eindrücklichen filmischen und fotografischen Porträts präsentiert.

Die Ausstellung wird am 3. Februar um 18 Uhr eröffnet und ist anschließend dienstags bis freitags jeweils von 10 bis 18 Uhr und samstags von 10 bis 13 Uhr bei freiem Eintritt geöffnet.

Flankierend gibt es ein mehrteiliges Rahmenprogramm. „Manchmal möchte ich mich totlachen“ ist Titel einer Lesung mit Nina Stahl am 8. Februar um 19 Uhr im Saal des Bürgerzentrums Bahnhof Arnsberg. Das Buch, aus dem die Mitautorin liest, handelt vom  16-jährigen Nils, der die Diagnose „unheilbare Leukämie“ erhält. Anmeldungen unter sternenwegdontospamme@gowaway.caritas-arnsberg.de oder 02932/8055590.

„Abschied nehmen im ländlichen Raum – Gedenkorte, Bestattungskultur im Wandel, Bestattungsvorsorge“  ist Thematik einer Bustour am 9. Februar (13.30 bis 17.30 Uhr) unter Leitung von Rosemarie Goldner und Pfarrerin Claudia Schäfer. Anmeldungen unter: claudia.schaeferdontospamme@gowaway.online.de oder 0151/56694110.

Zur Ruhe kommen bei Orgelmusik und Texten – diese Möglichkeit besteht am Donnerstag, 17. Februar, ab 12 Uhr im Sauerländer Dom.

Dr. Anja Kretschmer nennt sich schwarze Witwe, ist eine Friedhofsflüsterin und nimmt Interessierte am 26. Februar mit auf eine Führung über den Arnsberger Waldfriedhof. „Von Leichenbitter, Wiedergängern und Totenkronen“ ist diese Führung betitelt, die um 14 Uhr beginnt. Anmeldungen sind unter 02931/8714970 oder trauerbegleitungdontospamme@gowaway.lebewohl.eu erforderlich. (Lim)

 

 

Die Stadtbibliothek in Arnsberg-Neheim wird Anfang Februar die bemerkenswerte Ausstellung zum Thema Lebesende eröffnet. Foto: Steffen Baraniak