Das Original hängt in Soest

Erstellt am 11.02.2022

UNESCO-Urkunde für immaterielles Kulturerbe für Dombauhütte

Überreichung mit prominenter Begleitung (vlnr.:) Dr. Birgitta Ringbeck, UNESCO-Beauftragte für Deutschland, Dombaumeister Gunther Rohrberg, Professorin Eva-Maria Seng vom Lehrstuhl für immaterielles Kulturerbe an der Universität Paderborn, Bürgermeister Dr. Eckhard Ruthemeyer, Alt-Dombaumeister Jürgen Prigl, Landtagsabgeordneter Heinrich Frieling (CDU), Ina Scharrenbach (CDU), Ministerin für Heimat, Kommunales, Bauen und Gleichstellung NRW und Staatsminister und Landtagspräsident a. D. Eckhard Uhlenberg. Foto: Thomas Brüggestraße

Von Thomas Brüggestraße

Soest. Große Ehre für die Soester Dombauhütte an Sankt Maria zur Wiese: Die Urkunde für Deutschland, dass das europäische Bauhüttenwesen jetzt immaterielles Kulturerbe der Menschheit sei, hängt jetzt in Soest. Überreicht bekam sie Alt-Dombaumeister Jürgen Prigl von Dr. Birgitta Ringbeck, der Leiterin der Koordinierungsstelle Welterbe im Auswärtigen Amt in Berlin. Dass Jürgen Prigl die Urkunde  der UNESCO entgegennehmen durfte, ehrt sein Jahrzehnte langes Engagement in der internationalen Bildung und seinen seit 2008 währenden Einsatz, es sei allerhöchste Zeit, das Bauhüttenwesen international angemessen zu würdigen.

Die UNESCO ist die Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation. Sie wurde am 16. November 1945 gegründet. „,Da Kriege im Geist der Menschen entstehen, muss auch der Frieden im Geist der Menschen verankert werden‘ lautet die in der UNESCO-Verfassung verankerte Leitidee“, so beschreibt es die deutsche UNESCO-Kommission auf ihren Seiten im Internet.

Und weiter: „Ob Tanz, Theater, Musik, Bräuche, Feste oder Handwerkskünste – Immaterielles Kulturerbe ist lebendig und wird von menschlichem Wissen und Können getragen. Es ist Ausdruck von Kreativität, vermittelt Kontinuität und Identität, prägt das gesellschaftliche Zusammenleben und leistet einen Beitrag zu nachhaltiger Entwicklung. Das Übereinkommen zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes aus dem Jahr 2003 sichert seine Weiterentwicklung.“ Die drei UNESCO-Listen des immateriellen Kulturerbes verzeichnen 584 Einträge aus 131 Ländern, darunter aus Deutschland den modernen Tanz, die Flößerei, das Bauhüttenwesen, den Blaudruck, den Orgelbau und die Orgelmusik, die Falknerei und die Genossenschaftsidee.

Die Entscheidung, das Bauhüttenwesen mit in die Liste aufzunehmen, fiel  vor gut einem Jahr auf dem Weltkongress in Kingston/Jamaika. Die Aushändigung der originalen Urkunde und deren Kopien für 17 Europäische Dombauhütten fiel bisher wiederholt wegen der Corona-Pandemie aus. „Nun hat es endlich geklappt, und es bedeutet mir was, dass diese Urkunde jetzt hier in Soest hängt”, sagte Jürgen Prigl zur Auszeichnung. Und: „Für mich hat sich mit dem Erhalt der UNESCO-Urkunde ein letzter Kreis meines aktiven Arbeitslebens geschlossen. Nun steh‘ ich der Sache treu als Helfer zur Verfügung". . brü

www.unesco.de/kultur-und-natur/immaterielles-kulturerbe/immaterielles-kulturerbe-deutschland