Afrikanischer Spirit im Evangelischen Kirchenkreis Soest-Arnsberg

Erstellt am 13.05.2022

Irene Matimbwi ist neue Mitarbeiterin im Bereich Mission, Ökumene und Weltverantwortung. Wir haben sie zum Start in den neuen Job interviewt.

Irene Matimbwi freut sich über ihre neue Aufgabe als neue Mitarbeiterin im Bereich Mission, Ökumene und Weltverantwortung in der Jugendarbeit

 

Von Julie Riede

Frau Matimbwi, Sie haben Anfang April Ihre Stelle als Referentin für Ökumene mit dem Schwerpunkt Jugendarbeit bei uns angetreten. Wie ist es zu Ihrem Entschluss gekommen, für den Kirchenkreis zu arbeiten?

Irene Matimbwi: Ich habe mich schon vorher für die Evangelische Kirche engagiert. Seit etwa 5 Monaten arbeite ich auch schon mit der MÖWe (Amt von Mission, Ökumene und kirchlicher Weltverantwortung)

zusammen, habe ein Praktikum dort gemacht, das mir sehr viel Spaß gemacht hat. Zuvor habe ich bei verschiedenen kulturübergreifenden Projekten mit Themen wie Gender, Klimaschutz, oder Brot für die Welt mitgewirkt. Und in Berührung mit der MÖWe bin ich durch die Zusammenarbeit mit der VEM (Vereinte Evangelische Mission in Wuppertal) gekommen.

 

Das klingt, als hätte sich eins in das andere gefügt?

Irene Matimbwi: Ja, so war es tatsächlich (lacht) Ich habe ursprünglich in Tansania, wo ich herkomme, Journalismus studiert. Als ich hier nach Deutschland kam, habe ich durch mein Engagement für die Evangelische Kirche schnell gemerkt, wie viel Spaß es mir macht, mit Menschen in Projekten zu arbeiten, insbesondere mit Jugendlichen. Neue Menschen aus anderen Teilen der Welt kennen zu lernen, war schon immer das Beste in meinem Leben. Es gibt mir die Möglichkeit, viele verschiedenen Sachen zu lernen, mich selbst heraus zu fordern und verschiedene Kulturen auf der ganzen Welt zu entdecken. Ich bin überzeugt: das Verständnis verschiedener Kulturen auf der ganzen Welt hilft dabei, den richtigen Weg zu finden, um miteinander zu kommunizieren, sich gegenseitig zu respektieren und verschiedene Probleme zu lösen. Daher habe ich mein Masterstudium in Deutschland dann auch in diese Richtung gelenkt.

2021 habe ich bei der Bibelwerkstatt geholfen, eine interaktive Ausstellung für Jugendliche, Konfirmanden und Schulklassen aufzubauen. Das ist eines der Projekte, die mir riesigen Spaß gemacht haben und dazu geführt haben, dass ich nun hier bin. Ich möchte die Ökumenische Arbeit überall im Kirchenkreis unterstützen, zusammen mit den Jugendkirchen oder den Konfirmandengruppen zum Beispiel.

 

Mit welchen Kollegen hatten Sie bisher denn schon Kontakt?

Irene Matimbwi: Im Rahmen des Praktikums konnte ich sehr gut sehen, wie die Möwe arbeitet und hoffe, bald auch in Kontakt mit den Mitarbeiter*inne*n der Jugendkirchen und den Gemeindepfarrer*innen zu kommen. Ich freue mich auf spannende gemeinsame Projekte! Bisher hat mich Frau Margot Bell (Ehrenamtskoordinatorin und Pfarrerin in Ruhestand, Anmerkung d. Red.) intensiv eingearbeitet, sodass ich nun startklar bin und mich gut vorbereitet fühle.

 

Was gefällt Ihnen am besten an der neuen Stelle?

Irene Matimbwi: Ich habe ein sehr großes Willkommensgefühl und fühle mich gut im Team angenommen. Die Kollegenstruktur bei der Möwe ist sehr unterschiedlich und vielfältig. Toll finde ich, dass ich hier wirklich interkulturell arbeiten kann und meine bisherigen Erfahrungen mit einbringen kann. Es gibt sogar eine Partnerschaft mit Tansania, wo ich herkomme, und wo Teile meiner Verwandtschaft bis heute noch leben.

 

Hand aufs Herz: hatten Sie Sorgen oder Ängste vor Antritt der Stelle?

Irene Matimbwi: Ich bin seit 4 Jahren in Deutschland. Es ist meine erste Arbeitsstelle nach dem Abschluss des Studiums, und das auch noch in Deutschland  - das hat mir ein bisschen Angst gemacht, den Herausforderungen nicht gewachsen zu sein, die der neue Job mit sich bringt und die Arbeit mit den neuen Kollegen. Das deutsche Sprichwort sagt auch noch: „Aller Anfang ist schwer“ (lacht wieder herzlich) – aber die Kollegen haben mir den Start einfach gemacht und waren ganz liebenswürdig. Ich denke auch, mein Studium der Kommunikation und der sozialen Arbeit mit dem Schwerpunkt „Kultur und Person“ an der Ruhr Uni Bochum hat mich gut vorbereitet auf diese Aufgabe.

 

Wie ist die Arbeit?

Irene Matimbwi: Ich lerne sehr viel Neues kennen, und das ist schön. Auch viele neue Menschen, das ist genau mein Ding. Es ist interessant mit den Jugendlichen zu arbeiten. Interessant, was die Konfis lernen. In Tansania wird Glaube ganz anders gelebt, das Engagement und die Aktivitäten der Jugendlichen; der Glaube wird gefeiert und es ist eine andere Mentalität als hier. Ich möchte die Jugendlichen hier anstecken mit dieser lebensfrohen, aktiven und engagierten Auslebung des Glaubens.

 

Das heißt, Sie möchten den afrikanischen Spirit in Ihre Arbeit mit hineinbringen?

Irene Matimbwi: Ganz genau! Ich möchte zum Beispiel gerne die Musik mehr einbringen. Bisher war ich in Soest und Lippstadt, ich möchte aber den ganzen Kirchenkreis nach und nach kennenlernen und sehen, wie die Kollegen arbeiten und mit Ihnen neue Projekte anstoßen. Musikalische Projekte sind ein gutes Mittel, um dem Glauben mit Leidenschaft und Spaß zu begegnen und Menschen unterschiedlichster Art zusammen zu bringen. Ich möchte, dass die Menschen am Ende meines Dienstes sagen werden: „Ah. Die Irene Matimbwi, die kennen wir gut, sie hat einen tollen bleibenden Eindruck hinterlassen, mit ihrer Arbeit. Und ja, vielleicht sagen sie auch: das ist die, die den African Spirit bei uns reingebracht hat.“ (Lacht wieder herzlich)

 

Wer sich einmal anhören möchte, wie Irene Matimbwi singt: Auf Youtube hat sie einen eigenen Channel, hier singt sie sogar in ihrer Muttersprache Suaheli:

Der Channel heißt: „Sing along with Irene“, hier singt sie die Lieder „My Hope“ und „The Blessing“

https://www.youtube.com/channel/UCk1W47pr7QtWLfkAKUiweZg