Mehr als ein voller Teller

Erstellt am 25.03.2022

Erfolgreicher Start für das Projekt „Mahlzeit“ im Lippstädter Gemeindehaus

Das Team der ersten Mahlzeit (v.l. Alexander Tschense, Jennifer Neumann, Charlotte Bierkamp, Christine Darabi).

Lippstadt. „Bekomme ich bei Ihnen eine Suppe?“, fragte die 92-jährige Dame, die im Vorbeigehen die grüne Fahne mit der Aufschrift „Mahlzeit“ am Evangelischen Gemeindehaus Mitte in der Brüderstraße gesehen hatte. Sie war der erste Gast im Foyer des Gemeindehauses. Frisch renoviert, modern und einladend kommt der Raum daher. Die Mitarbeiterinnen begrüßten jeden Gast mit einem freundlichen Lächeln.

Da die 92-jährige Dame die Erste während der Öffnungszeit war, bot ihr eine Mitarbeiterin ihre Gesellschaft an und setzte sich zu ihr. „Das ist der Kern der Mahlzeit“, sagte sie später. „Wer hier herkommt ist nicht allein, sondern hat Gesellschaft!“ Nach und nach füllten sich die Tische und die Ehrenamtlichen, gekleidet mit schicken grauen Schürzen mit der Aufschrift „mal Zeit: Mahlzeit“ bekamen gut zu tun: Begrüßen, 3G-Nachweis prüfen, Bestellung aufnehmen, Abrechnen, Suppe und Getränke ausgeben.

Mit 3,50 Euro für eine Suppe – an diesem Tag eine Frühlingssuppe mit Grießklößchen - mit einem Brötchen und einem Glas Wasser kann man hier günstig Mittagessen. Als Nachtisch gab es Obst. Wer an diesem Tag noch ein Hunger hatte, bekam auch einen Nachschlag. Kinder bis 10 Jahre zahlen nur 2,50 Euro. Und selbst an bargeldlose Zahlung ist gedacht. Begleitet werden die Ehrenamtlichen von Jennifer Neumann. Die Hauswirtschaftskraft ist von der Kirchengemeinde extra für die Mahlzeit eingestellt worden und sorgt dafür, dass die Hygienebestimmungen eingehalten werden.

Am Nachbartisch unterhielten sich zwei Herren. Die beiden kannten sich und hatten sich zum Essen im Gemeindehaus verabredet. Sie unterhielten sich angeregt. So wie auch die anderen Gäste. „Wir fanden die Idee charmant, unsere Mittagspause hier gemeinsam zu verbringen“, sagte der eine und der andere ergänzte lächelnd: „Und es schmeckt echt super!“

Die Mahlzeit ist ein Projekt, das die Kirchengemeinde bereits letztes Jahr starten wollte. Dann stiegen die Fallzahlen. „Nicht nur biblisch getrachtet ist das gemeinsame Essen wichtig. Hier entstehen die besten Gespräche. Das Gemeindehaus soll ein Ort sein, an dem unterschiedliche Menschen zusammen kommen und ein bisschen Zeit verbringen können“ , freute sich Alexander Tschense, der Vorsitzende des Presbyteriums, über den gelungenen Start des Projekts.

Dieses Angebot richtet sich im selben Maße an die Eltern und Kinder des benachbarten Kindergartens, wie auch an alleinstehende Senioren, die Mitarbeitenden der in der Innenstadt ansässigen Firmen oder Menschen, die einfach keine Lust haben zu kochen. Tschense: „Alle sind willkommen.“ Geliefert wird die frisch zubereitete Suppe von der KIA. So kann man bei der Mahlzeit nicht nur lecker essen, ins Gespräch kommen und eine gute Zeit verbringen, sondern auch ein wichtiges soziales Projekt unterstützen.

Jennifer Neumann und Charlotte Bierkamp hatten zum Auftakt des Projekts „Mahlzeit“ alle Hände voll zu tun.