Die Katastrophen kommen näher

Erstellt am 02.12.2022

Westfälische Eröffnung der 64. Aktion von Brot für die Welt in der Jakobikirche

Starteten die diesjährige Aktion „Brot für die Welt“ (von links): Margot Kippels, Yvonne Deimel, Wolfgang Faber, Bernhard Weber, Dr. Peter Liese, Bürgermeister Arne Moritz, Margot Bell, Sibylle Hänsler, Kerstin und Reinhold Hemker. Fotos: Dirk Johnen

 

Von Margot Bell

Lippstadt. Am 1. Advent wurde die 64. Spendenaktion von Brot für die Welt unter dem Motto ‚Eine Welt. Ein Klima. Eine Zukunft.‘ für Westfalen mit einem festlichen Gottesdienst in der Jakobikirche eröffnet. Dem Thema entsprechend wurden die Auswirkungen und Erlebnisse mit dem Klimawandel und Reaktionen darauf in verschiedenen Facetten beleuchtet.

In einer von Yvonne Deimel, Botschafterin für Brot für die Welt, in Lippstadt moderierten Gesprächsrunde berichtete zunächst Bürgermeister Arne Moritz über die schweren Auswirkungen des Tornados in Lippstadt. Yvonne Deimel, die bei den Maltesern aktiv ist, hatte die Situation selber als Ersthelferin hautnah miterlebt. Beide betonten, mit welcher Geschwindigkeit der Tornado seine zerstörende Kraft entfaltete. Bürgermeister Moritz lenkte ebenso den Blick in die Zukunft mit den vielfältigen Ideen, Lippstadt wieder „ergrünen“ zu lassen.

Pfarrerin im Ruhetand und Botschafterin für Brot für die Welt in Rheine, Kerstin Hemker, schilderte die verheerenden Auswirkungen des Klimawandels in Simbabwe, wo sie länger gelebt hat. Die Menschen dort werden durch die Extremwetterlagen wie extrem lange Dürrezeiten, Wirbelstürme und Regenfluten, die das Land wegspülen, buchstäblich ihrer Lebensgrundlage beraubt. Brot für die Welt unterstützt die Menschen dort und an vielen anderen Orten z.B. mit kreativen Anbaumethoden und der Verwendung von widerstandsfähigem traditionellem Saatgut, damit sie sich trotz Klimakrise aus eigener Kraft ernähren und ein Leben in Würde führen können.

EU-Parlamentarier Dr. Peter Liese erinnerte in seiner Kanzelrede an die schlimmen Folgen der Flut 2021 mit fast 200 Opfern und an die gewaltige Zerstörung, die der Klimawandel inzwischen in den Wäldern angerichtet hat. Er konnte aber auch selber in seiner Zeit als Arzt in Mittelamerika erleben, wie viel schlimmer die Auswirkungen zum Bespiel in den Slums von Managua sind, wo die Menschen in Hütten aus Holzlatten und Pappe leben und den Extremwetterereignissen schutzlos ausgeliefert sind.

Peter Liese betonte, dass jede Tonne CO², die eingespart wird, zählt, um das 1,5-Grad-Ziel noch zu erreichen. Dazu müsse die Politik immer wieder in die Pflicht genommen werden, aber auch jeder einzelne Bürger sei gefordert, die eigene Verantwortung wahrzunehmen. In dem Zusammenhang dankte er Brot für die Welt ausdrücklich für den Einsatz gegen den Klimawandel und die Unterstützung der Betroffenen.

Ein Projektchor vom Evangelischen Gymnasium unter der Leitung von Insa Rüter, der Posaunenchor unter der Leitung von Eckard Visarius und Kantor Roger Bretthauer haben den Gottesdienst musikalisch gestaltet und dabei die Thematik sehr einfühlsam und bewegend aufgenommen.

Im Anschluss an den Gottesdienst konnten die Teilnehmenden etwas über ihren eigenen ökologischen Fußabdruck erfahren und am Glücksrad anhand entsprechender Quizfragen Interessantes zum Thema Klimawandel erfahren.

Der Infostand, an dem Wolfgang Faber, Botschafter für Brot für die Welt, in Neheim den Interessierten Quizfragen zum Klimawandel stellt.