Überraschung zum Jubiläum

Erstellt am 10.03.2023

Evangelische Gemeinde dankt Marc Pauly für 30 Jahre als Jugendreferent

Das Schild „Ende Zone 30“ wurde Marc Pauly als Symbol überreicht, dass eine große Arbeitsstrecke nun erreicht ist. Foto: Gemeinde

Von Klaus Bunte

Bremen. Etwas irritiert war er dann doch, als die Paulus-Kirche sich beim letzten Friedensgebet zunehmend füllte. „Und spätestens, als das dritte bekannte Gesicht zur Tür hereinkam, das normalerweise jetzt nicht hier wäre, wusste ich Bescheid.“ Nun hatte man doch irgendwas ausheckt zu seinem 30-jährigen Dienstjubiläum, das Marc Pauly dieser Tage beging, aber eigentlich nicht feiern wollte, „eher will ich am 23. September das 30-Jährige unsere Band Gegenwind feiern.“

Da der 59-Jährige den Tag eigentlich nicht hatte feiern wollen, beließ das Presbyterium es augenscheinlich zunächst bei einer Einladung zum Frühstück und einem kleinen Gruß – und damit tat die Gemeinde so, als sei der Fall damit bereits erledigt. Tagsüber verrichtete Pauly ganz normal seinen Dienst im Kinder- und Jugendtreff Omnibus.

Es war jedoch auch der Abend des monatlichen Friedensgebetes, das Marc Pauly wie immer an der Gitarre begleitete. Da blickte er in deutlich mehr Gesichter als sonst, noch dazu sehr viele vertraute. Im Anschluss wurde er mit einem besonderen Präsentkorb überrascht: Der enthielt dreißig kleine Geschenke und über dreißig liebe Grüße in Briefform.

Viele Menschen aus den verschiedenen Begegnungen und Tätigkeitsbereichen hatten dazu ihre Grüße vorab dem Gemeindebüro geschickt. Zu ihnen zählten Präses, Superintendent, Bürgermeister, Freizeitteilnehmer, Bandmitglieder, Familienmütter, Gitarrenschüler, Ex-Konfis, Mitarbeitende und Kollegen aus dem Kirchenkreis und Kreisjugendamt und Mitglieder der Enser und der Werler Kirchengemeinde.

Ende der Zone 30 ist nun erreicht

Außerdem schenkten sie ihm das Verkehrsschild „Ende Zone 30“ als Symbol dafür, dass eine große Arbeitsstrecke nun erreicht ist und es jenseits der 30 noch mit ihm und der Jugendarbeit weitergeht. Seinen Abschluss nahm der Abend mit einer lang brennenden Wunderkerze vor dem Omnibus-Tor der Paulus-Kirche.

„Mit seinen vielen Aufgaben, die er im Laufe der 30 Jahre erfüllt, neu entdeckt, entwickelt und gestaltet hat, erreichte er unzählig viele Menschen“, so Pfarrerin Christine Dinter. „Mit den Grüßen erhielt er nun ganz persönlichen Dank, viele Erinnerungen und eine gebührende Würdigung.“

Denn die Zahl der Kinder, Jugendlichen  und Erwachsenen, die ihn mit Spielangeboten, Gesprächen, Gitarrenunterricht, auf Oster- oder Sommer-Freizeiten, beim ökumenischen Kinder-Bibel-Tag, bei Jugend-, Schul- und Familiengottesdiensten, bei Fahrten zum Kirchentag und zur Konfi-Freizeit, beim Adventssingen, bei kreiskirchlichen Events, in der „Trockenhaube” auf der Soester Kirmes, mit der Cocktailbar „Katerfrei“, bei „Moto Maria” und Weltkindertag, in ökumenischen Gottesdiensten, bei der Osternacht und der „Nacht der offenen Kirche“, in der Suchtprophylaxe und der Arbeit zu Themen der Ambulanten Hospizarbeit, beim Kirchen-Kino und mit den Bands Gegenwind und AMA erlebt haben, sei unermesslich.

„Die Stunden, die er in Sitzungen für örtliche und regionale Jugendarbeit in unterschiedlichen Gremien verbracht hat, sind an seinen grauen Haaren abzulesen. Es muss etwas mit Gottes Segen zu tun haben, dass er so lange mit so viel Freude und Gelassenheit durchgehalten hat“, fuhr Dinter fort. 

Pauly dagegen begründet das Durchhaltevermögen so: „Erst einmal finde ich es toll, die Jugendlichen ein paar Jahre auf ihrem Weg zu begleiten, und auch faszinierend, zu sehen, was aus ihnen geworden ist, wenn man sie wieder trifft, und dann sieht, dass man wohl nichts gemacht hat. Mich selber hält diese Arbeit jung, denn die Jugendlichen kommen ja immer mit neuen Themen und man muss am Ball bleiben und wissen, wie die jeweils gerade ticken, ohne selber jedem Trend hinterherzulaufen.“

Dabei komme ihm das zunehmende Alter zugute: „Man durchläuft verschiedene Stadien. Zu Anfang waren sie zehn bis zwölf Jahre jünger, da war man eher der Kumpel. Dann wurde es Elternstatus, jetzt Großvaterstatus, und damit einhergehend kann man seine Lebenserfahrungen weitergeben.“

Zum Bandjubiläum hat er alle rund fünfzig Musiker, die die Gruppe in den drei Jahrzehnten durchliefen, eingeladen, sofern er die Adressen ermitteln konnte, und einige werden an dem Abend wohl auch aktiv mitspielen. Der Abend beginnt am 23. September mit einem Jugendgottesdienst ab 16 Uhr, um 19 Uhr startet das Konzert.