Die Heimat im Herzen

Von Toni Nitsche

Neheim. Das ukrainische Gesangsensemble „Radany“ wird am 2.April um 17 Uhr in der Neheimer Christuskirche auftreten. Das Ensemble wurde aus Mitgliedern der Philharmonie Luhansk gegründet.  Den Chor mit sieben Sängern leitet Ilja Chanenko. Es ist der Beharrlichkeit des Direktors zu verdanken, dass die Gruppe in kürzester Zeit beachtliche Erfolge feiern konnte. Das Ensemble fördert ständig das ukrainische Liedgut und bevorzugt in seiner schöpferischen Tätigkeit die nationalen Lied- und Tanztraditionen.

Durch das Studium des Folklorematerials der Regionen der Ukraine und der Nachbarländer hat das Ensemble ein buntes Programm aus Volksliedern, Tänzen und Instrumentalstücken zusammengestellt. Das vielfältige Repertoire umfasst inzwischen mehr als dreihundert Stücke. Die Originalität der kompositorischen Verkörperung, das große Können der Darbietung, die Ästhetik und die harmonische Kombination aller Möglichkeiten der Volkskunst haben es dem Team ermöglicht, an stadtweiten Festivals und Theatervorstellungen teilzunehmen. Sie schenken ihre Kunst, ihr Vergnügen und ihre Zufriedenheit nicht nur den Bewohnern der Stadt, sondern auch weit über die Region hinaus.

Das Team des „Radany“ Gesangs- und Tanzensembles arbeitet hart dran, Volkstraditionen zu studieren, zu reproduzieren und zu entwickeln. Die Chormitglieder sind Instrumentalisten, Sänger und Tänzer. Wie Pfarrer Uwe Arnoldi berichtet, mussten die Mitglieder nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine im vergangen Jahr erneut fliehen. Sieben Ukrainer kamen nach Nordrhein Westfalen und versuchen dort einen Neustart zu organisieren. Acht Mitglieder des Ensembles leben weiterhin in der Ukraine an verschiedenen Orten. Drei Mitglieder haben durch den Angriffskrieg der Russen ihr Leben verloren. 

„Radany“ wird in Neheim nur als Gesangsensemble auftreten. „Wir wollen Geld sammeln, um den Bandmitgliedern zu helfen, die ohne Wohnung, Arbeit und Lebensunterhalt dastehen und insbesondere diejenigen, die in der Ukraine geblieben sind“, heißt es. Die sieben Sänger bitten um Spenden, damit die anderen Mitglieder des Ensembles wieder ihren Beruf ausüben können. Die Ukrainer sammeln für die Reparatur und den Erwerb von Instrumenten sowie von Tanzkleidung. „Sie möchten, dass sie nicht von der Unterstützung durch den deutschen Staat leben, sondern durch ihre Berufstätigkeit leben können“, so Udo Arnoldi.

Er berichtet weiter, dass die Sänger für  die Aufnahme in unserem Land und alle bisherige Unterstützung sehr dankbar sind und auch für die Gelegenheit, ein Konzert geben zu können. Auf dem Programm stehen ukrainische Volkslieder, moderne Lieder und sogar deutsche Lieder. Das Konzert heißt: „Mit Heimat im Herzen“. Der Eintritt zum Konzert ist frei, aber es wird um Spenden gebeten.