Der Prediger von Buchenwald

Erstellt am 31.03.2023

Soest. „Der Prediger von Buchenwald“:  unter diesem Titel wird am Dienstag, 11. April, um 19 Uhr in der Neu-St. Thomä-Kirche eine Ausstellung zum Leben und Wirken von Paul Schneider eröffnet. Schneider hatte bereits 1933 das Hitler-Regime öffentlich als Gemeindepfarrer kritisiert. Er wurde mehrmals verhaftet und 1937 in das Konzentrationslager Buchenwald eingeliefert. Eine Predigt aus dem Bunkerfenster an die zum Appell angetretenen Häftlinge führte 1939 schließlich zu seiner Ermordung durch den Lagerarzt.

„Den Namen dürft ihr nicht vergessen, Paul Schneider ist unser erster Märtyrer" - so der Evangelische Theologe Dietrich Bonhoeffer, als er von der Ermordung Schneiders erfuhr. Die Ausstellung auf zwanzig großen Bild- und Texttafeln wurde von der Pfarrer-Paul-Schneider-Gesellschaft konzipiert. Sie wird nun in Soest durch Vermittlung von Dr. Wilhelm-Friedrich Stahlhoff aus Arnsberg gezeigt, der am Eröffnungsabend als engagierter Katholik die ökumenische Bedeutung des Lebenszeugnisses des protestantischen Pastors Paul Schneider zum Ausdruck bringen wird.

Der konkrete Anlass ist der Aufenthalt von Paul Schneider vor genau 100 Jahren im westfälischen Predigerseminar, das sich bis 1999 an die Neu-St. Thomä-Kirche anschmiegte. Über mehrere Monate hat er sich hier auf sein 2. theologisches Examen vorbereitet. Dr. Werner M. Ruschke, der sieben Jahre lang dieses Predigerseminar geleitet hat, wird am Eröffnungsabend von Schneiders Ausbildungszeit her auf dessen Werdegang und Haltung sehen, die ihn in das KZ geführt haben. Christian Casdorff übernimmt die Moderation und die musikalische Begleitung mit Klavierstücken und Kirchenliedern, die mit dem außerordentlich musikbegeisterten „Prediger von Buchenwald“ in Verbindung.