Der Pianist aus den Trümmern

Erstellt am 10.11.2023

Aeham Ahmad kommt zum zweiten Mal nach Soest

Lesen aus dem neuen Buch „Taxi nach Damaskus“: Aeham Ahmed und Dr. Andreas Lukas.

Soest. Als „Pianist aus den Trümmern“ ist er berühmt geworden. Weltweit wurde über das Musikgenie Aeham Ahmad berichtet, der lange den Bomben des Assad-Regimes getrotzt hat. 2018 war er schon einmal in Soest und hat ein umjubeltes Konzert in einem ausverkauften Schlachthof gegeben. Jetzt kommt er am Montag, 20. November, auf Einladung des Evangelischen Kirchenkreises Soest-Arnsberg und der Musikschule Soest erneut in die Hansestadt.

„Das Klavier war mein Freund, es war, als hätten sie meinen Freund getötet“, hat Aeham Ahmad,in einem Interview mit dem amerikanischen Fernsehsender CNN 2015 gesagt. Der Pianist hat weltweit  Berühmtheit  erlangt, weil er mit  seinem Piano mitten  im  zerbombten  Damaskus Konzerte gegeben hat. Diese Bilder gingen um die Welt. Ihm gelingt in seinen gefeierten Konzerten der musikalische Brückenschlag zwischen Morgen- und Abendland.

Aeham Ahmad wuchs als palästinensischer Flüchtling im syrischen Flüchtlingslager Yarmouk in Damaskus auf. Nachdem das Flüchtlingslager im April 2015 von den Kämpfern des „Islamischen Staates“ eingenommen worden war, zerstörten diese bei einer Kontrolle sein Klavier. In dieser Situation entschied er sich, seine Heimat zu verlassen und floh im August aus Syrien. Über Izmir, Lesbos und die Balkanroute kam er im September 2015  nach Deutschland, wo er seitdem lebt. 2015 erhielt er in Bonn den erstmals verliehenen Internationalen Beethovenpreis für Menschenrechte, Frieden, Freiheit, Armutsbekämpfung und Inklusion.

Auf seiner aktuellen Konzertreise spielt er Klaviermusik aus Europa sowie dem arabischen Raum und liest gemeinsam mit seinem Freund und Mentor Dr. Andreas Lukas aus seinem neuen Buch „Taxi Damaskus”. Das Konzert in der Musikschule beginnt um 19.30 Uhr. Karten gibt es zum Preis von 15 Euro und 10 Euro (ermäßigt) bei der Musikschule Soest sowie über Hellweg-Ticket. (Lim)