Respekt vor den Opfern

Erstellt am 01.02.2024

Soester Schülerinnen und Schüler gedenken der Opfer des Holocausts mit dem Reinigen der „Stolpersteine“

Über hundert Schülerinnen und Schüler haben sich jetzt an der Säuberung der Stolpersteine in Soest beteiligt. Für ihr Engagement wurden sie jetzt von Schuldezernent Peter Wapelhorst in den Blauen Saal des Rathauses eingeladen.

Soest. An 22 Adressen in der Soester Innenstadt erinnern die „Stolpersteine“ in Gehwegen an Menschen, die dort einmal gewohnt haben und im Dritten Reich von den Nationalsozialisten deportiert und ermordet wurden. Indem mehr als hundert Schülerinnen und Schüler  die Gedenksteine gereinigt haben, zeigten sie ihren Respekt vor diesen Opfern des Holocausts und setzten ein Zeichen gegen Antisemitismus, Rassismus und Intoleranz.

Das Reinigen der Stolpersteine durch Jugendliche ist in Soest feste Tradition und findet stets im Januar anlässlich des Holocaust-Gedenktages statt. Durch das aktive Handeln an den Gedenktafeln aus Messing befasst sich die junge Generation nicht nur theoretisch mit der Judenverfolgung. Vielfach wird die Gedenkveranstaltung zuvor im Unterricht vorbereitet und auch durch Aktionen wie das Niederlegen von Blumen oder das Vortragen von Texten begleitet. In diesem Jahr beteiligten sich Gruppen aus der Patrokli-Grundschule, der Sekundarschule, des Archigymnasiums, des Aldegrever-Gymnasiums, der Hannah-Arendt-Gesamtschule, des Conrad-von-Soest-Gymnasiums und der Christian-Rohlfs-Realschule.

Die Stadt Soest unterstützt die Veranstaltung, indem sie das Reinigungsmaterial zur Verfügung stellt und anschließend alle beteiligten Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte in den Blauen Saal einlädt. Der Erste Beigeordnete und Schuldezernent  Peter Wapelhorst bedankte sich dort für das Engagement der Jugendlichen. „Ihr habt heute Respekt vor Menschen gezeigt, die in einer Zeit gelebt haben, als man nicht sein durfte, wie man ist, sondern in Furcht leben musste“, sagte er. Der Einsatz der Jugendlichen sei ein Einsatz für die Demokratie und die Menschenwürde, wie sie im Grundgesetz verankert ist. „Dafür dürft Ihr Euch gegenseitig applaudieren.“

Zum Abschluss wurden die Namen der Menschen vorgelesen, für die es Stolpersteine in Soest gibt, und eine Schweigeminute abgehalten.