Gelebte Nächstenliebe

Erstellt am 01.12.2023

Ev. Kirche feiert Abschluss des Monats der Diakonie mit Kronenkreuz-Verleihung

Mit den Geehrten – Friedrich Ollesch, Bärbel Schumann, Irmtraud Bothe und Erika Schmalebach – freuten sich Pfarrer Martin Vogt (re.) und Udo Sedlaczek sowie Axel Nickol (v.re.) von der Diakonie Ruhr-Hellweg. Fotos: Frank Albrecht

Von Frank Albrecht

Sundern. Mit einem Gottesdienst feierte die Evangelische Kirchengemeinde Sundern jetzt den Abschluss des „Monats der Diakonie“. Wie zuvor auch schon in anderen Gemeinden des Kirchenkreises hatte die Diakonie Ruhr-Hellweg mit ihrem Team einen Teil der Veranstaltungen der Gemeinde im November begleitet. Höhepunkt war die Verleihung des „Kronenkreuzes“ der Diakonie an besonders zu ehrende Gemeindemitglieder, die von Presbyterium ausgewählt worden waren.

Pfarrer Martin Vogt hielt zunächst das gemeinsame Gebet zum Abschluss des Diakoniemonats und gedachte dabei der Menschen in weltweit schwierigen Lebenslagen. „Wir machen uns das Leid in der Welt und in unserem Land bewusst“, rief Pfarrer Vogt vor der Gemeinde aus. Zusammen mit Gott wolle man an die vergessenen Menschen denken und sich dazu auch der Hilfe bewusst werden, die von Gott komme.

Als Repräsentant der Diakonie in den Gemeinden begrüßte Udo Sedlaczek die Besucherinnen und Besucher in der Kirche, und er rief ihnen die Bedeutung in das Gedächtnis: „Diakonie heißt Hilfe.“ Woraus für die Diakonie folge, dass alle Menschen gleich wichtig und liebenswert seien. Diakonie bedeute ferner, Nächstenliebe zu praktizieren und dazu die eigenen Bedürfnisse zurück zu stellen – und das Ganze nach dem Motto „Tue Gutes und sprich nicht darüber!“.

Um trotzdem einem kleinen Kreis von Helfenden Ehre zukommen zu lassen, werde das Kronenkreuz der Diakonie verliehen, erklärte er. Bereits 1925 entwickelt, sei es zudem auch ein Zeichen der Ermutigung für haupt- und ehrenamtliche Helferinnen und Helfer in den Gemeinden. Das Kreuz mit der Krone, so Sedlaczek, zeige zudem, dass Not mit Hilfe immer wieder überwunden werden könne.

Als Bestätigung des Gesagten zeigte sich Pfarrer Martin Vogt froh darüber, dass sich so viele Menschen in der Sunderner Gemeinde engagieren. „Ich danke Ihnen allen, denn ohne Ihre Hilfe würde vieles in der Gemeinde nicht passieren“, sagte Vogt. Mit Blick auf die Ausgewählten könne er gar nicht alles aufzählen, was die vier Mitglieder der Gemeinde geleistet hätten, so Vogt. Aber – man habe schon lange von ihren Diensten profitieren können.

Mit diesem Vorschuss an Dank wurden schließlich Friedrich Ollesch, Bärbel Schumann, Irmtraud Bothe und Erika Schmalebach vor den Altar gerufen, um das Kronenkreuz zu empfangen. Ob mit ihren Tätigkeiten als Finanzkirchmeister, als Küsterin oder in der Frauenhilfe, bei Krankenbesuchen und vielen mehr haben alle Nächstenliebe praktiziert, so Pfarrer Vogt. Gemeinsam mit Udo Sedlaczek sprach er den Segen Gottes aus und verlieh ihnen das Kronenkreuz zusammen mit einem Blumenstrauß als Dank.

Den zweiten Teil des Gottesdienstes gestaltete Pfarrer Martin Vogt mit einer außergewöhnlichen Predigt, die am bekannten Schlager von Udo Jürgens „Ich war noch niemals in New York“ orientiert war. Auf die Frage „Warum nicht mal was Verrücktes tun?“ gab er gleich die Antwort, dass er es auch nicht so einfach tun würde, da viele Aufgaben riefen und zu erledigen seien. Über deren Ergebnis zu richten, sei aber die Aufgabe von Jesus. Und so stellte sich Vogt vor, was passieren könnte, wenn er selbst vor dem Richterstuhl des Herrn stünde. Dass er vermutlich mit einer Entschuldigung beginnen würde und er wohlmöglich noch viel mehr hätte tun können, sich aber bemüht habe.

Und dann seien sie ja auch noch da: Die Träume und Wünsche, mal etwas ganz anderes zu machen. Mit ausgedachten Fragen von Jesus an Pfarrer Vogt sorgte dieser für Erheiterung bei den Gottesdienst-Besucher:innen. „Wichtig ist aber, das Leben im Gleichgewicht zu halten und dabei auch auf das eigene Wohlbefinden zu achten“, so Vogt. Von Jesus gebe es dazu die passende Aufmunterung, nämlich das Leben so zu leben, wie man es sich wünsche. Mit den Worten von Jesu lohne es sich jedoch, stets Dinge zu tun, die gerade wichtig seien. Und „das Jenseits“ solle man dabei getrost die Sache von Jesus sein lassen, sprach Pfarrer Vogt.

Beim anschließenden Gemeindeempfang nutzte Udo Sedlaczek nach dem Gottesdienst die Chance, noch einmal an die Idee des „Monats der Diakonie“ zu erinnern, der schon seit 2018 die Verbindung des Verbandes zu den Gemeinden stärkt. „Kirche und Diakonie gehören zusammen – wir sind Ihre Diakonie“, versicherte Sedlaczek den Anwesenden. Und weil das Engagement im Ehrenamt immer weniger werde, sei man noch stärker auf die helfenden Kräfte in den Gemeinden angewiesen. Die Verbindung zu den Gemeinden solle, so Sedlaczek, auch die Fürbitten-Stele symbolisieren, die er in Sundern zum Abschluss der gemeinsamen Wochen überreichen wolle. „Ich habe mich bei Ihnen sehr wohl gefühlt“, lobte der Repräsentant der Diakonie zum Abschluss.

Im Beisein des Presbyteriumsvorsitzenden Roland Harpeng und der Presbyterin Doris Faulhaber überreichte Udo Sedlaczek die Fürbitten-Stele der Diakonie an Pfarrer Martin Vogt.

Udo Sedlaczek und Axel Nickol unterstützen Pfarrer Martin Vogt (re.) bei der Gestaltung des Gottesdienstes zum Abschluss des Monats der Diakonie in der Lukas-Kirche Sundern.