Das Luftbild zeigt gut die neue PV-Anlage auf dem Dach des Neheimer Gemeindehauses.
Neheim. „Der Evangelische Kirchenkreis Soest-Arnsberg engagiert sich für den Klimaschutz, und lässt seinen Worten auch Tagen folgen: Als jüngstes Projekt hat die Evangelische Kirchengemeinde Neheim eine Photo-Voltaik-Anlage mit einer Leistung von 12.000 bis 13.000 Kliowattstunden realisiert. Das entspricht dem Verbrauch von etwa drei Einfamilienhäusern. Die Anlage auf dem Dach des Gemeindehauses der Evangelischen Kirchengemeinde produziert seit Oktober regenerativen Strom und wurde von der Firma Elektro Beckhoff installiert.
Da ein Großteil der Gemeindearbeit und der Veranstaltungen in den Abendstunden stattfindet und um einen Großteil des erzeugten Stromes selbst nutzen zu können, wurde zudem ein ausreichend dimensionierter Stromspeicher vorgesehen. Neben der PV-Anlage erhält die benachbarte, unter Denkmalschutz stehende Christuskirche eine neue bivalente Heizungsanlage. Diese wird ist mit zwei Wärmepumpen ausgestattet, sodass ein Betrieb mit 80 Prozent regenerativer Energie angepeilt ist.
Die Grundtemperierung der Kirche soll dabei größtenteils über die Wärmepumpen erfolgen. Pufferspeicher werden dabei über die Wärmepumpen beladen, aus denen die Kirche dann vor Gottesdiensten beheizt wird. Ein Teil des dafür benötigten Stromes wird auch von der PV-Anlage kommen. Um die vollständige CO2-Neutralität in der Kirchengemeinde zu erreichen kann die Winterkirche ein weiterer Baustein sein.
Mit 80 Prozent regenerativen Betrieb übererfüllt die Anlage sogar die aktuellen politischen Vorgaben von 65 Prozent regenerativer Energieversorgung für den Neubau von Wohngebäuden. Das sind Vorgaben, die für Kirchen gar nicht gelten, da diese aufgrund ihrer Bausubstanz bewusst vom Staat beim Gebäudeenergiegesetz (GEG) ausgenommen wurden.
„Unser Handeln für den Klimaschutz geht aus der Überzeugung zum Schutz unserer Schöpfung über die gesetzlichen Vorgaben hinaus“, erklärt Markus Kaulbars, der Klimaschutzmanager des Kirchenkreises. „Das vorbildliche Handeln der Evangelischen Kirchengemeinde Neheim steht daher auch im Kontext unserer Ziele, bis 2040 die CO2-Neutralität zu erreichen. Der Evangelische Kirchenkreis Soest-Arnsberg als Teil der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW) steht zu diesem Beschluss der Landeskirche.“
Was das konkret heißt, kann man an den Leistungen der KG Neheim sehen. „Es ist mit erheblichen Engagement und finanziellen Einsatz verbunden, um die zunächst abstrakt erscheinenden Ziele in die Tat umzusetzen“, erläutert Herr Kaulbars weiter. Engagement, welches in Neheim ehrenamtlich vom Ehepaar Gundl und Swen Busse sowie in Abstimmung mit Pfarrer Dr. Udo Arnoldi aufgebracht wird. Familie Busse hat das Vorhaben von Beginn an vorangetrieben und führt aktuell auch die Koordination der Gewerke aus. Als ehemalige Architekten und Aktive in der Gebäudeverwaltung sind sie vom Fach.
Das Vorhaben wird aktuell von der Kirchengemeine vorfinanziert, soll aber zukünftig aus Mitteln der Klimaschutzpauschale gegenfinanziert werden. „Mit der Klimaschutzpauschale steht den Kirchengemeinden ein Instrument zu Verfügung, einen Teil der anstehenden Maßnahmen die dem Klimaschutz dienen, zu finanzieren“, so Kaulbars.
Bei der Klimaschutzpauschale handelt es sich um zweckgebundene Mittel aus den Kirchensteuern, die für den Klimaschutz einzusetzen sind. Weitere Informationen sind unter www.evkirche-so-ar.de/arbeitsbereiche/klimaumwelt zu finden.
Gehen beim Klimaschutz gemeinsam voran: Klimamanager Markus Kaulbars, Swen und Gundl Busse mit Pfarrer Udo Arnoldi und Mitarbeitern der ausführenden Firma Elektro Beckhoff.