Ein gelungenes Experiment

Von Frank Albrecht

Holzen. Ein besonders schönes Fleckchen Erde hatten sich zum Feiertag „Christi Himmelfahrt“ Ulrike Rüter von der Evangelischen Kirchengemeinde Hüsten und Pfarrer Dr. Udo Arnoldi aus der Kirchengemeinde Neheim zur Fortsetzung ihrer langjährigen und vor allem beliebten Tradition ausgesucht: An der Wanderhütte des Sauerländischen Gebirgsvereins aus Holzen sollte in diesem Jahr der Christi-Himmelfahrt-Gottesdienst stattfinden.

Eine gute Tradition, die es schon seit über 20 Jahren gebe, betonte eingangs Pfarrerin Rüter. Diesmal, so Rüter, jedoch mit einer entscheidenden Neuerung – auch die Evangelische Kirchengemeinde aus Sundern war eingeladen und Pfarrer Martin Vogt mit seiner Gattin Silke und einer kleinen Abordnung aus der Nachbarstadt vor Ort. Die Gemeinden aus Neheim und Hüsten hatten schon im Neheimer Freibad, auf der Herdringer Freilichtbühne oder an der Saline in Hüsten gemeinsam Gottesdienst gefeiert.

Es hätte ein „ganz normaler“ Gottesdienst werden können, wenn nicht die Lage der Hütte und das überaus schöne Frühsommerwetter bei allen Besucherinnen und Besuchern des Gottesdienstes ein wohliges Urlaubsgefühl entstehen ließ. Halb sonnig und halb schattig war es das Entree von Michael Schütz, das die Musikerinnen und Musikern beider Posaunenchöre aus Neheim und Hüsten unter der Leitung der Hüstener Kantorin Annika Eisenberg erschallen ließen.

Gleich im Anschluss waren die Besucher:innen in Holzen schon zum Mitmachen aufgefordert – Ulrike Rüter verschaffte sich durch die Abfrage eine genaues Bild, wer aus welchem Teil der Stadt Arnsberg bzw. aus der Stadt Sundern vor Ort war. Und so hieß es für die Anwesenden durch Aufstehen oder Winken ihre Herkunft zu zeigen. Allen jedoch sprach die Hüstener Pfarrerin ein herzliches Willkommen aus.

Der Wonnemonat Mai wurde dann sogleich auch im ersten Lied gemeinsam besungen, wobei die vortreffliche musikalische Begleitung von den Posaunenchören kam, die unter einem Vordach an der Wanderhütte Schutz vor der Sonne gefunden hatten. In dem von Pfarrerin Ulrike Rüter und Pfarrer Dr. Udo Arnoldi zelebrierten Gottesdienst, war es die Aufgabe des Letzteren die Predigt zu halten.

 „Was feiern wir eigentlich heute?“, fragt Dr. Arnoldi in die Runde und schlug vor, einen Blick in die Heilige Schrift zu werfen. Vierzig Tage nach der Auferstehung von Jesus sei es nun passend, im Rückblick auf die erzählte Geschichte aus der Bibel die Entfaltung der außergewöhnlichen Ereignisse zu feiern. Seit Jahrhunderten lebe die Kirche von der Botschaft des Auffahrens in den Himmel, die jedoch stets die gleichen Fragen offen lasse: Bis heute sei nicht bekannt, wann Jesus wieder auf die Erde zurück komme, und so empfahl Pfarrer Arnoldi, mit der von den Aposteln erzählten Geschichte weiter gut zu leben.

Lieder und die Wiederholung des Glaubensbekenntnisses standen vor der langen Liste der Ankündigungen, mit der Pfarrerin Rüter und Pfarrer Arnoldi gemeinsam für das Interesse der Anwesenden und um ihren Besuch bei den kirchlichen Veranstaltungen warben. So gibt es vor allem zum Pfingstfest mit der ökumenischen Nacht der offenen Kirche und dem erneut gemeinsamen Gottesdienst zu Pfingstmontag an der Seebühne am Sorpesee wieder besondere Gelegenheiten, gemeinsam den Glauben und das Leben zu feiern. Ein besonders herzlicher Applaus an alle Mitwirkenden des Open-Air-Gottesdienstes, für den eigens sogar ein Fahrdienst zur Wanderhütte eingerichtet wurde, beendete die Feier mit Gebet und Gesang, nicht aber die Zusammenkunft.

Am Mitbringbuffet, das in der SGV-Hütte aufgebaut war, durften sich alle stärken und dann in herrlicher Natur zusammenkommen und über Gott und die Welt sprechen. Für etwas mehr als eine Stunde war Gott in Holzen Gastgeber für einen besonderen Gottesdienst in seiner schönen Natur, der von allen Besucherinnen und Besuchern vollends genossen werden konnte. Das harmonische Miteinander der drei Kirchengemeinden in einem Gottesdienst stimmte alle Teilnehmenden zufrieden.