Franzosen im Mittelpunkt bei Sonntagsmusik im Ardeyhaus
Soest. In der Reihe „Sonntagsmusik im Ardeyhaus“, Paradieser Weg 84 in Soest, stehen am Sonntag, 9. Juni, ab 19 Uhr der Schriftsteller Anatole France und die Komponisten Theodore Dubois und Gabriel Fauré im Blickpunkt. Unter dem Titel „Ein Gaukler von Gottes Gnaden“ erinnern Kálmán Oláh (Geige), Bettina & Christian Casdorff (Klavier/Texte) an deren 100. Todestage.
Im Juni 1924 starb in Paris Theodore Dubois, einflussreicher Lehrer der dortigen Musikhochschule und Komponist von gar nicht trockenen, sondern sehr charmanten Musikstücken. Der Geiger Kálmán Oláh wird das unter Beweis stellen, am Flügel begleitet von Bettina Casdorff. Dazu spielen beide Werke von dem viel berühmteren Gabriel Fauré, der ebenfalls sein Leben in Frankreichs Hauptstadt verbrachte.
Christian Casdorff wird auf dem alten Harmonium im Ardeyhaus noch ein paar Kleinigkeiten von Dubois beisteuern. Und er wird zwei Geschichten von Antole France vorlesen. Auch sein ständiger Wohnsitz natürlich: in Paris. - Obwohl France einst den Nobelpreis für Literatur bekam: heute wird er nur noch wenig gelesen. Er stammte aus sehr begüterter Familie - und verbreitete mit seinen ersten Werken fast reaktionäre Ansichten. Aber dann wurde er in seinen Geschichten und Romanen sozial immer sensibler. Auch der Kirche gegenüber wurde er kritischer. Casdorff wird u.a. eine Erzählung vorlesen, in der eine Marien-Statue lebendig wird und vom Podest steigt, um einem schnöseligen Abt in aller Ruhe beizubiegen, wie man unter Christen eigentlich miteinander umzugehen hat - und ein armer Gaukler kann sich darüber freuen. Eintritt frei, Kollekte am Ausgang