Ein schönes Fest für die ganze Familie

Von Rotraud Grün

Bad Sassendorf. „Die Sonne scheint, Vogelgesang mischt sich unter das Lachen der Kinder, die Rosenau plätschert." Carina Höfer, Leiterin der Kinderkirche, hätte die wunderbare Kulisse für das erste Tauffest der Evangelischen Kirchengemeinden Bad Sassendorf und Weslarn nicht treffender schildern können. Feierlich und trotzdem locker sollte dieser erste große Freiluftgottesdienst auf dem Spielplatz im Kurpark sein.  Kinder spielten, schaukelten, kletterten und sausten umher. Das war erlaubt und sogar erwünscht. Sieben Familien mit insgesamt elf Täuflingen im Alter von 0 bis 6 Jahren hatten sich für die Premiere angemeldet. Mit dabei: Geschwisterkindern, Angehörige, Freunde und natürlich die Gemeinden.

„Die Idee dazu hatten Pfarrerin Stefanie Pensing und ich im vergangenen Jahr. Dieser Platz erschien uns dafür wie geschaffen. Gleich nach der Veröffentlichung meldete sich schon eine Familie an", erzählte der Weslarner Pfarrer Ralph Frieling von  spontanem Interesse. Er nahm die Taufen mit Wasser aus der Rosenau gemeinsam mit Pfarrer Konrad Schrieder vor, da Stefanie Pensing erkrankt ist.  Den Ideengebern war klar, dass es eine enorme Anstrengung bedeutete, so ein Fest logistisch zu stemmen.

 „Ohne unsere Ehrenamtlichen hätten wir das nicht geschafft. Sie waren schon früh auf den Beinen, um Stühle aufzustellen und die Technik zu installieren. Letzteres war ziemlich aufwändig. Dafür danke ich besonders Manfred Potthast", berichtete Pfarrer Frieling von vielen fleißigen Händen, die dafür sorgten dass das Tauffest für die ganze Gemeinde zu einem unvergesslichen Ereignis wurde.

Frielings Dank galt außerdem der Gemeinde  Bad Sassendorf für die Nutzung des Spielplatzes, sowie dem Schützenverein, der die Stühle - 160 Stück an der Zahl - zur Verfügung gestellt hat. Zum Glück spielte der Wettergott den beiden Kirchengemeinden in die Karten. Bei Regen hätten die Taufen in der Kirche stattfinden müssen. Das wäre sehr schade gewesen.

So  konnte die Premiere in lockerer, stimmungsvoller und harmonischer Atmosphäre beginnen. „Schön, dass sie alle da sind. Unsere Herzen schlagen höher.“ Mit diesen emotionalen Worten begrüßte Pfarrer Ralph Frieling die Gottesdienstbesucher etlicher Generationen, die rund um den Spielplatz und der Rosenau  ein harmonisches  Bild einer großen Gemeinschaft bildeten. In seinen Worten an die Gemeinde zog Frieling Gleichnisse zwischen Kindern und Erwachsenen. Viele ältere Menschen würden sich wünschen, noch einmal wie Kinder zu sein. So jung und auch naiv. Sie sollten aber mitten im Leben stehen.

Mit der „Segnung der Kinder" aus dem Evangelium Markus, Kapitel 10, leiteten die Pfarrer zur Taufe über. Dazu wurden die jeweiligen Familien mit ihren Kindern aufgerufen und  auf die Steinplatten  in der Rosenau geleitet. Taufpaten entnahmen das Wasser in silbernen Taufschalen, reichten es dem Pfarrer und brachten anschließend die Taufkerzen.  Mit feierlichem Segen und einem Buchgeschenk wurden die jeweiligen Taufgesellschften verabschiedet. Eine eindrucksvolle, feierliche  Zeremonie, die auch viele Kurpark-Gäste anlockte.

Für die passende musikalische Bereicherung des Gottesdienstes sorgte der Posaunenchor der Evanglischen Kirchengemeinde unter der Leitung von Barbara Bartsch und das Duo Irene Matimbwi und Winfred mit bekannten Liedern. Zur Taufzeremonie ihrer Enkelkinder ließ es sich Inge Dettmar nicht nehmen, sie  auf der Flöte zu begleiten. Gut zwei Stunden dauerte das erste Tauffest im Kurpark. „Genau so hatte ich es mir vorgestellt." Pfarrer Ralph Frieling strahlte anschließend über das ganze Gesicht. Gemeinsam mit seinem Amtskollegen Konrad Schrieder freute  er sich über viele lobende Worte der Tauffamilien für die es ein ganz besonderer Tag war.

„Es war sehr schön. Die Kinder durften herumwuseln. Das hat uns gut gefallen", erzählte Familie Hilberz nach der Taufe ihrer Kinder Hanna (2,5) und Luca (4). „Mein Schwiegervater hat die Ankündigung im vergangenen Jahr gelesen und uns gefragt ob das das nicht etwas für uns wäre. Da haben wir gleich zugesagt", berichtete Christin Hilberz. „Ganz toll, nur für die Kinder insgesamt ein bisschen zu lang", erklärte Familie Wischnewski, die ihre Kinder Emma (4) und Nea (6) taufen ließen. Als sie das Angebot der Evangelischen Kirche im vergangenen Jahr entdeckten dachten sie: Mal was anderes. Das war es für alle Beteiligten. Ein schönes Fest für die ganze Familie, das in unruhigen Zeiten ein bisschen  Zusammenhalt, Gemeinschaft und Frieden präsentierte.