Bücher sind Schlüssel zu gelungener Integration - Kreis will die Leseförderung an den Schulen und in den Kitas fördern

Erstellt am 07.02.2019

Welche Bücher können wie zur interkulturellen Leseförderung eingesetzt werden? Dieser Frage widmeten sich Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Fachtagung in einem Workshop. Foto: Thomas Weinstock

Kreis Soest. Interkulturelle Leseförderung ist ein neues Feld. Sich damit zu beschäftigen, wird aber angesichts der großen Anzahl an neu zugewanderten Kinder und Jugendlichen immer wichtiger. Das haben Kitas und Schulen im Kreis Soest erkannt und bei einer Umfrage des Kommunalen Integrationszentrums (KI) großen Bedarf angemeldet. So folgten 80 pädagogische Fachkräfte der Einladung zur KI-Fachtagung „Interkulturelle Leseförderung entlang der Bildungskette“ im Tagungs- und Kongresszentrum Bad Sassendorf.

Maria Schulte-Kellinghaus, Kreis-Dezernentin für Jugend, Schule und Gesundheit, betonte in ihrer Begrüßung, die Veranstaltung sei lediglich ein erster Schritt zur Förderung einer durchgängigen, interkulturellen Leseförderung. „Die Inhalte der Leseförderung sind umfangreich und komplex, weitere Qualifizierungsmaßnahmen sind ebenso notwendig wie eine intensive Zusammenarbeit aller Protagonisten“, appellierte Dezernentin Schulte-Kellinghaus.

Professor Dr. Timm Albers von der Universität Paderborn sieht Lesen als Schlüssel zur Integration und als Grundlage für die Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen. Deshalb sei Leseförderung so wichtig bei der Arbeit mit geflüchteten Familien, stellte er in seinem Vortrag heraus.

Für den Erfolg in der Schule und den Zugang zum Arbeitsmarkt, für die aktive Teilhabe am gesellschaftlichen und kulturellen Leben, für die Meinungsbildung und den selbstbestimmten Umgang mit Medien sei sie unverzichtbar. Bettina Twrsnick vom Bundesverband Leseförderung betonte, dass Leseförderung zwar viel Arbeit bedeute, diese aber durchaus lohne, da deutliche Fortschritte in der Lesekompetenz von zugewanderten Kindern und Jugendlichen erreicht würden. Als wichtige Faktoren des Gelingens nannte Bettina Twrsnick unter anderem das Arbeiten auf Augenhöhe, die Berücksichtigung von Chancengleichheit sowie Empathie gegenüber den Lernenden.

Verschiedene Workshops vermittelten den Teilnehmerinnen und Teilnehmern Wissen über diversitätsbewusste Bücher und ihren Einsatz bei einer interkulturellen Leseförderung. Ebenso behandelt wurden Leseverstehen und Lesestrategien sowie das Schaffen von Schreibanlässen mit Blick auf die Mehrsprachigkeit.