Hass ist überall - Breites Aktionsbündnis in Lippstadt wendet sich gegen Gewalt und Vorurteile

Erstellt am 22.02.2019

Von Hans-Albert Limbrock

Lippstadt. Es sind nur vier Buchstaben. Aber es sind vier Buchstaben, die es in sich haben: HASS. Hass ist Auslöser für zwischenmenschliche Dramen, für Streit in den Familien, zwischen Nachbarn. Und Hass ist (ganz oft) auch der Auslöser für Konflikte und Kriege. Vor allem aber ist Hass eins: kein gutes Gefühl.

„Hass schadet der Seele“ heißt deshalb eine große, bundesweite Kampagne der Evangelischen Kirche, der sich auch der Kirchenkreis Soest-Arnsberg und hier besonders und zuerst die Evangelische Kirchengemeinde Lippstadt anschließt. Unter ihrer Federführung wollen zahlreiche Lippstädter Vereine, Verbände und Organisationen dieses zu ihrem Jahresthema machen und mit einer Vielzahl von Veranstaltungen darauf aufmerksam machen, wie problematisch Hass ist und wie sehr er dem Zusammenleben einer offenen Gesellschaft schadet.

„Hass gibt es überall“, sagt Alexander Tschense, Vorsitzender des Presbyteriums, und ergänzt: „Hass gibt es in der Familie, im Beruf, in Schulen, im Alltag. Hass kennt viele Formen und ist doch gleichermaßen schädlich: Für die Seele, für den Menschen, für unsere Gesellschaft.“

Seit einigen Tagen hängt ein erstes Banner  mit dem Spruch „Hass schadet der Seele“ an der Tür des Westturms an der Marienkirche. Weitere Banner werden in Lippstadt folgen. Tschense: „Wir hoffen, dass Menschen dadurch zu Diskussionen angeregt werden.“ Dazu soll auch die Internetseite beitragen, die vor kurzem freigeschaltet wurde: www.hass-schadet-der-seele.de

Hier werden alle Termine und Aktivitäten des Aktionsbündnisses gesammelt. Außerdem kann man hier Fahnen, Aufkleber, Plakate und Rollups bestellen.

Pfarrer Thomas Hartmann ist überzeugt, dass die Kirchengemeinde mit diesem Thema eine Vielzahl von Menschen anspricht und dafür sensibilisieren kann: „Das ist schließlich ein Thema, das alle Menschen angeht.“

Früher seien zum Beispiel Vorurteile, aber auch Fremdenhass nur hinter vorgehaltener Hand getuschelt worden. Heute aber werde es offen, auch mit Unterstützung der so genannten sozialen Medien, offen ausgesprochen. Hartmann: „Ich beobachte zunehmend mit Sorge, dass Hass und Gewalt sich in unserer Gesellschaft breit machen und damit gesellschaftsfähig zu werden scheinen. Dem wollen wir ganz entschieden einen Riegel vorschieben.“

Für Alexander Tschense bietet dieses Jahresthema eine konkrete Chance: „Vielleicht gelingt es uns, die Welt ein kleines Stückchen besser zu machen – und das über das Jahr hinaus; dann hätten wir viel erreicht.“

Ein weithin sichtbares Zeichen wird es beim Altstadtlauf am 17. Mai geben. Dort wird ein „Team gegen den Hass“ starten. Für den 5 Kilometer langen Lauf kann man und frau sich auf der Internetseite www.hass-startet-der-seele.de anmelden. Die Laufshirts werden von Intersport Arndt gesponsert. Es wird eine Startgebühr von 8 Euro erhoben.

Pfarrer Thomas Hartmann und Alexander Tschense