„Strahlende Kinderaugen haben mich glücklich gemacht“ - Nach 15 bunten Jahren nimmt Elisabeth Patzsch Abschied von der ElKi

Erstellt am 15.05.2019

Von Kathrin Koppe-Bäumer

Olsberg. „Ich freu mich sehr, dass Sie so viele Jahre der Elki treu waren und dieses wichtige Netzwerk mit großem Engagement und Herzblut zu einem beliebten Treffpunkt für Kinder und Eltern gemacht haben“, schreibt der Olsberger Bürgermeister Wolfgang Fischer zum Abschied von Elisabeth Patzsch.

 

Die Intensität des Netzwerks zeigt sich beim Abschiedsfest. Zahlreiche Eltern, vor allem Mütter, Vertreterinnen von kooperierenden Einrichtungen und Verbänden und viele, viele Kinder sind gekommen. Bei Sonnenschein und Kinderlachen wischen sich einige Mütter und Elisabeth Patzsch ein paar Tränen aus den Augen. Denn Abschied nehmen fällt schwer.

 

Die ElKi ohne Elisabeth Patzsch – für manche ist das Anfang Mai noch schwer vorstellbar, soviel hat sie in der ElKi gemacht: Eltern-Kind- und Musikgruppen geleitet, viel organisatorische Arbeit geleistet und vor allem ein tragfähiges Netz in Olsberg und Umgebung aufgebaut. Jetzt arbeitet sie mit einer 1/2 Stelle mit Ehrenamtlichen in der Flüchtlingsarbeit im Evangelischen Kirchenkreis Soest-Arnsberg. Das hat die Diakonin gelernt: interkulturelle Arbeit auf dem Boden des Evangeliums.

 
Arbeit mit Kleinkindern - dafür war sie nicht ausgebildet, aber sie hat ein Händchen dafür. Als Mutter der kleinen Kathrin fand sie vor 15 Jahren Anschluss an Mütter und Kinder der Einrichtung. Pfarrerin Sabine Fähnrich, die damals Vorsitzende des Vorstands war, kannte Elisabeth Patzsch von früher als engagierte, musikalische und organisationsfähige Pädagogin. So sprach sie sie an und gewann sie als hauptamtliche Mitarbeiterin.


„Learning by doing“ nach dieser Strategie ging Elisabeth Patzsch erfolgreich vor und nutzte ihre musikalischen und kommunikativen Fähigkeiten, um Gruppen aufzubauen, Eltern zur Mitarbeit zu gewinnen, die Qualitätssicherung des Ev. Familienbildungswerks Westfalens durchzuführen, Räume kindgerecht zu gestalten und an die 1000 Eltern und Kinder zu begleiten, zu fördern und anzuregen.

 
Beim Abschiedsfest kommt sie aus dem Grüßen gar nicht mehr heraus: So viele Kinder und Mütter strecken ihr die Hände entgegen. Die meisten von ihnen spricht Elisabeth Patzsch mit Namen an. Viele von ihnen hat sie auch an den Kinderbibeltagen in der Evangelischen Kirchengemeinde Olsberg-Bestwig getroffen. Deren Pfarrer Burkhard Krieger ist Gast beim Abschiedsfest: „Ich habe Elisabeth Patzsch auch wegen ihrer vielen Kontakte geschätzt. Weil sie mitmachte, kamen Kinder gern zu unseren Veranstaltungen.“


Zum Abschied hatte Elisabeth Patzsch mehrere Kuchenbleche aufgebaut: „Diesmal möchte ich den Eltern den Kuchen schenken. So oft haben sie für die ElKi gebacken.“ Das Angebot wurde begeistert angenommen.


Elisabeth Patzschs Abschiedsworte fanden ein aufmerksames Publikum. Dankbarkeit war der rote Faden ihrer Rede. Den Familien dankte sie für das ihr entgegengebrachte Vertrauen, die Offenheit, das Interesse und die positiven Rückmeldungen. Zu den Kindern sagte sie: „Es gibt kein größeres Glück, als jeden Tag von strahlenden Kinderaugen begrüßt zu werden“. Es habe ihr sehr, sehr gut gefallen, mit den Kindern zusammen zu sein und an ihrer Mimik und Körpersprache zu merken, wieviel Vertrauen sie ihr entgegengebrachten.


Sie dankte ihren Kolleginnen: „Ihr könnt stolz sein auf das, was wir geschafft haben“. Sie freue sich sehr, dass die Kolleginnen weiter in der Einrichtung arbeiten, und besonders darüber, dass ihre Nachfolgerin Theresa Rüther viele ihrer Aufgaben übernehmen werde. Dem ehrenamtlichen Vorstand dankte sie für Vertrauen und Freiräume und für viel unsichtbare Arbeit: „Ohne euer ehrenamtliches Engagement gäbe es diese Einrichtung nicht“.


Ein herzlicher Dank ging an die Kooperationspartner, denn „so ganz allein kann die ElKi nicht vor sich hinarbeiten“. Es gibt gewachsene Beziehungen zu einem städtischen und katholischen Familienzentrum in Olsberg und einem Familienzentrum in Rüthen. Lange besteht die Zusammenarbeit mit Caritas und Ev. Kirchengemeinde , auf deren unbürokratische Unterstützung sowohl finanzieller wie auch personeller Natur die Einrichtung immer habe zählen können. Organisatorisch eingebunden ist die ElKi in das Familienbildungswerk der Ev. Kirche von Westfalen-Lippe, deren Mitarbeiterin bei diesem Fest auch nicht fehlte.


Bei ihrem Mann und ihrer Tochter bedankte Elisabeth Patzsch sich dafür, „dass die ElKi in unserem Familienleben so eine große Rolle spielen durfte und ihr akzeptiert habt, dass ElKi-Wäsche an unserer Wäscheleine hing und ich unterwegs beim Einkaufen immer lange Gespräche mit ElKi-Familien geführt habe“.


Auf ihren Dank reagierten Kinder und Eltern mit einem selbst gedichteten Lied und alle zusammen stimmten – trotz Abschiedsschmerz – mit lauten Stimmen und klingenden Rasseln ein in das von Elisabeth Patsch an der Gitarre geleitete Lied: „Heut ist ein Tag, an dem ich singen kann“.

Information zum ElKi-Familiennetzwerk e.V.: hier  

Elisabeth Patzsch an der Gitarre und viele Gäste, die zum Abschied singen und winken

Starke Frauen stehen für gute Arbeit: vlnr: Theresa Rüther, Gaby Hoffmann (PEKiP-Leiterin), Sabine Fähnrich, Elisabeth Patzsch, Brigitte Bogler (Ev. Familienbildungswerk)

Elisabeth Patzsch dankt allen, mit denen sie zusammen gearbeitet hat.