Entführung in die Romantik - Natalia Sander gastiert in der Reihe „30 Minuten Orgelmusik“ in Lippstadt

Erstellt am 15.05.2019

Lippstadt. Zu dem Konzert der Reihe „30 Minuten Orgelmusik“ lädt die Evangelische Kirchengemeinde Lippstadt am 22. Mai ein. Beginn ist bei freiem Eintritt um 16.30 Uhr.

Natalia Sander studierte Orgel in Russland, Deutschland und Schweden bei Galina I. Koslowa, Ulrich Bremsteller und Hans-Ola Ericsson. Zahlreiche Meisterkurse runden ihre musikalische Ausbildung ab. 2006 promovierte sie über das Orgelschaffen von Max Reger.

Ihr Repertoire umfasst alle wesentlichen Stilepochen vom Barock bis zur Moderne; einen Schwerpunkt bilden die Werke der deutschen und französischen Romantik sowie das Orgelwerk Olivier Messiaens. Von 2010 bis 2012 war sie Organistin an der historischen Stumm-Orgel in Neckargemünd.

Konzertreisen führten die Künstlerin bereits nach Russland, Deutschland, Belgien, Frankreich, Holland, Luxemburg, Österreich, Schweden und in die Schweiz. Außerdem leitete sie Orgelkurse in Deutschland und Russland. Seit 2012 ist Natalia Sander Dozentin für Klavier an der Hochschule für Musik Detmold.

Mit ihrem Konzert an der großen Orgel der Marienkirche entführt die Künstlerin interessierte Zuhörerinnen und Zuhörer in die Stilepoche der Romantik. Zu Beginn erklingen zwei spätromantische Werke des Franzosen Louis Vierne: „Cathédrales“ aus der Sammlung Pièces de fantaisie (Fantasiestücke) und „Méditation“ aus den Pièces en style libre (Stücke im freien Stil).

Louis Viernes Orgelkompositionen zählen zu den Meisterwerken der Orgelmusik und sind zentraler Bestandteil des anspruchsvollen Orgelrepertoires. Vierne konzertierte in ganz Europa und in den USA und war zudem Titularorganist an Notre-Dame in Paris.

Anfang der 1930er Jahre besuchte der junge, französische Komponist Jehan Alain, der insbesondere durch sein Orgelwerk Berühmtheit erlangte, die Kolonialausstellung in Paris. Fortan nahmen auch fernöstliche, nordafrikanische und orientalische Klänge Einfluss auf sein Schaffen. In diesem Zusammenhang entstand im Jahr 1934 das Werk „Le jardin suspendu“ („Die hängenden Gärten“), auf welches sich die Konzertbesucher ebenso freuen dürfen.

Sergei Rachmaninows cis-Moll-Prélude op. 3 Nr. 2 ist sein mit Abstand populärstes Klavierstück. Die Künstlerin präsentiert das spätromantische Werk in einer eigens von ihr angefertigten Transkription für Orgel.

Das 30-minütige Konzert endet mit der „Improvisation sur le ‘Te Deum’“ von Charles Tournemire (1870-1939). Der französische Organist und Komponist Charles Tournemire hat der Nachwelt ein beeindruckendes und gewaltiges Orgelwerk hinterlassen. In Deutschland jedoch wird es bisher kaum zu Gehör gebracht.