Soest. Erste Kontakte zwischen Soest und dem niederländischen Kampen gab es schon Mitte der 50er Jahre: Eine offizielle Partnerschaft mit der 50.000-Einwohner-Stadt am Ijsselmeer wird seit 1992 gepflegt. Seitdem besuchen sich Feuerwehrleute, Fußballer, Sportschützen und Sänger, aber auch Kirchengemeinden, Jugendliche und Künstler.
Den künstlerischen Dialog pflegen nun Kunstschaffende aus Deutschland und Holland erstmals an einem gemeinsamen Ort: Ausstellungen hüben und drüben gehörten zu den gern gepflegten Aktivitäten, bis zum 7. Juli präsentieren nun das Kulturforum St. Thomä, die Stadt Soest sowie die Hanseatische Gesellschaft Soest und die Vereinigung „Internationale Zamenwerking Kampen“, die Ausstellung „Kunst im Dialog“ in der Kulturkirche Neu St. Thomä in der Soester Klosterstraße.
Die die Ausstellung „Kunst im Dialog“ wurde mit Arbeiten von fünf Soestern und acht Kampenern jetzt eröffnet. Bürgermeister Dr. Eckhard Ruthemeyer, Anne Knapstein (Kuratoriumsmitglied der August-Macke-Stiftung), Teun de Man, Petra Menke-Koerner und Dr. Wolf Kalipp laden zur Eröffnung, die von Harry Hamer vom Centrum voor kunsteducatie Kampen an der Schuke-Orgel umrahmt wird. Die Ausstellung ist bis zum 7. Juli dienstags bis freitags von 15 bis 18 Uhr und samstags von 11 bis 13 Uhr zu sehen und präsentiert den künstlerischen Austausch im neuen Licht.
Acht lange Jahre benötigten die Initiatoren, alle Akteure zusammenzuführen. „Beim nächsten Mal soll es nicht wieder so lange dauern“, verspricht Petra Menke-Körner von der Hanseatischen Gesellschaft. „Das Ergebnis kann sich mehr als sehen lassen“, ist sie vom „Dialog“ überzeugt, der die Zwiesprache zwischen Betrachter und Bild ebenso deutlich mache wie den Austausch zwischen den Künstlern untereinander und auch die Kommunikation zwischen den Partnerstädten interpretiere.
Getreu dem Titel der Schau hängen in der Thomäkirche die Bilder niederländischer und deutscher Künstler immer abwechselnd – die unterschiedlichsten Stile, Richtungen und Themen sind vertreten, Frühling und Winter, Wasser und Natur, Menschen und Formen. „Die Kombination macht es“, ist Teun de Man vom „guten Zusammenspiel der Kulturen“ überzeugt.
Der Niederländer freut sich, dass die Aussteller schon bei den vorbereitenden Arbeiten zusammenfanden. „Wir können uns intensiv über Techniken und Malweisen austauschen, der gemeinsame Aufbau fördert den Partnerschaftsgedanken“, ist er überzeugt. „Aber das Wichtigste ist, dass man durch die Bilder in die Seele der Künstler blicken kann, beschreibt er seine Intention zum Miteinander.
„Schön, dass eine Zuordnung nicht möglich ist, wenn die Werke aus der Ferne betrachtet werden“, freut sich Hartmut Lux, der zum ersten Mal bei einem Kunstaustausch mit Kampen dabei ist.
„Zwischendurch bietet sich immer wieder die Gelegenheit zum Dialog im Sinne des Titels“, unterstreicht auch Künstlerin Angelika Risken. Ingeborg Porsch kennt die Partnerschaft, die sie bei einem Choraustausch erlebte.“ Jetzt bin ich gespannt, ob der künstlerische Austausch ähnlich erfolgreich wird.“ Ihr Eindruck: Bei dieser gemeinsamen Präsentation sei überhaupt keine Konkurrenz im Spiel, vielmehr gehe es sehr freundschaftlich um das Miteinander.
Partnerschaftliches Kennenlernen unterstreicht auch Monika Esser. Sie gibt den Gästen mit ihren Impressionen von schönen Soester Ecken touristische Nachhilfe, und macht die Ausstellung auch für Soester interessant: Selbst die können ihre Stadt mit neuen Ansichten kennenlernen. Die Ausstellung präsentiert Werke von Wulf-Jürgen Adler, Jan Brokkelkamp, Wouter Berns, Monika Esser, Arne Heldoom, Theo Koster, Hartmut Lux, Johann van den Noort, Ingeborg Porsch, Angelika Risken, Ellen van der Schaaf, Henrie Vogel sowie Linda Westera.